Engagement Rheinlandtaler für zwei Bewahrer

Mechthild Staudenmaier und Klaus Reymann wurden geehrt.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Mechthild Staudenmaier und Klaus Reymann sind für ihre Verdienste um die Kulturregion Rheinland vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet worden. Anne Henk-Hollstein, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung, überreichte die Auszeichnung im Rittersaal auf Burg Linn.

Der LVR würdigt damit das Engagement „zwei herausragender Bewahrer, die ihre ganze Energie und Leidenschaft in Erhaltenswertes stecken“, sagte Henk-Hollstein in ihrer Laudatio. Mechthild Staudenmaier habe „den abstrakten Begriff Erinnerungskultur mit Leben gefüllt“ und sich um das Holocaust-Gedenken in Krefeld verdient gemacht.

In ihrer Zeit als Vorsitzende des Vereins „Villa Merländer“ hatte sie großen Anteil daran, dass Krefeld die 50. Mitgliedstadt des Riga-Komitees wurde. Nicht zuletzt verdanke ihr die Stadt die Wiederentdeckung des von den Nationalsozialisten verfemten Krefelder Künstlers Heinrich Campendonk.

Mechthild Staudenmaier ist zudem weit über die Grenzen Krefelds für ihr soziales, museales und kulturelles Engagement bekannt. In ihrer kurzen Dankesrede zog Mechthild Staudenmeier Parallelen zur aktuellen Flüchtlingssituation: „Es muss uns gelingen, für alle Menschen ein friedliches Zusammenleben zu gestalten.“

Der Krefelder Klaus Reymann „sieht seine Heimatstadt mit ganz besonderen Augen“, sagte Anne Henk-Hollstein. Er habe nicht nur als erfolgreicher Architekt Spuren hinterlassen. Sein erstes, großes Projekt war die Sanierung der Galopprennbahn. Das war der Auslöser für die 1995 von Klaus Reymann gegründete Krefelder Baudenkmalstiftung. Seinem Engagement ist auch die Restaurierung der beiden Seidenfabrikantenvillen von Mies van der Rohe, Haus Lange und Haus Esters, zu verdanken. Neben seinem Talent, Geldgeber für solche Projekte zu gewinnen, zeichne Klaus Reymann vor allem eine besondere Detailliebe in der Baukunst aus.

Er habe in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, das Stadtbild und die Krefelder Baukultur zu bewahren. „So eine Menge Arbeit stemmt keiner allein“, gab Klaus Reymann das Lob weiter. Er nahm die Stadt in die Pflicht, seine Arbeiten weiterzuentwickeln, und mahnte die geringen Unterhaltungsmittel an. „Die Sanierung der Rennbahn ist schon wieder 20 Jahre her. Auf 24 Hektar stehen 36 Gebäude. Das ist ein ganzes Stück Arbeit.“