Rosenmontagswagen: Regen vernichtet Zugwagen

Einige Krefelder Jecken fürchten um ihre Vehikel. Der Dauerregen hat den Prachtstücken schlimm zugesetzt.

Krefeld. Einige Krefelder Jecken sind in Sorge. Der Dauerregen am Rosenmontag hat den Aufbauten der Zugwagen arg zugesetzt. Viele Karnevalsgesellschaften bauen nicht jedes Jahr einen neuen Aufbau, sondern sie benutzen ihre Festwagen einige Sessionen lang. Nun ist das Pappmaché aufgeweicht, das Holz ist nass und droht aufzuquellen. Die Wagen stehen jetzt in den Hallen und die Jecken hoffen, dass sich die noch nicht absehbaren Schäden im Rahmen halten.

"Wir wissen nicht, ob der Wagen nächstes Jahr noch fahren kann, er hat sehr gelitten", sagt Monika Wertz vom Vorstand der KG Rosa Jecken. "Wir sind schon sehr erschrocken." Der Wagen der KG Rosa Jecken wurde vor vier Jahren vom Düsseldorfer Jacques Tilly gebaut. Der Aufbau müsse jetzt erst einmal vollständig trocknen . "Dann sieht man erst den richtigen Schaden", sagte Wertz. Wie teuer eine mögliche Reparatur wird, ist noch offen. Aber ein Neubau kostet zwischen 5000 und 6000 Euro, schätzt Wertz.

Mit drei Wagen beteiligten sich die Mösche Männekes am Rosenmontagszug, unter anderem mit einem hübschen Spatzenwagen. "Ich kann noch nichts Endgültiges sagen", meinte Präsident Ingo Bossers. "Ich befürchte aber, dass wir viel reinstecken müssen." Die Wagen der Mösche stehen nun auch in einer Halle zum Trocknen. In drei bis vier Wochen wird sich zeigen, inwieweit das Regenwasser die Wagen nachhaltig beschädigt hat.

Mit einem blauen Augen kamen die Gesellschaften davon, die nicht mit Pappmaché gebaut haben. "Unseren Wagen ist nichts passiert", sagte Eckart Schürmanns von der KG Verberg. "Die sind nur ein bisschen schmutzig geworden." Die Gesellschaft hat fest gebaute Wagen, die sie jedes Jahr nutzen. Gleiches gilt für die Gesellschaft Parlament. "Wir haben ihn so gebaut, dass er Regen vertragen kann", sagte Walter van Look, erster Vorsitzender. Statt Pappe verwendeten sie kunststoffbeschichtete Holzplatten für den Wagenbau. "Ich vermute, dass er es gut überstanden hat."

Auch bei der Krefelder Prinzengarde haben die Wagen den Zug gut überstanden. "Nur eine Figur hat ein Bein verloren", berichtete Präsident Rainer Küsters. Die Aufbauten und Figuren sind massiv gebaut. "Insofern können sie Regen gut überstehen." Zum nächsten Zug werden sie nur frisch angestrichen.

Nicht so viel Glück hatten die Närrischen Gartenzwerge. Ihr gut zehn Jahre alter Festwagenaufbau aus Pappmaché ist kaputt. "Ich glaube, dass unser Wagen nicht mehr zu gebrauchen ist", sagte Karl-Heinz Dappers, Vorsitzender der Närrischen Gartenzwerge. "Bis dato hat der Wagen immer gehalten, aber der Regen hat ihn zunichte gemacht." Die Kosten für einen Neubau beziffert er auf rund 700 Euro. "Das ist eine Belastung für uns." Denn die Närrischen Gartenzwerge zählen nur 40 Mitglieder. Und die werden die Kosten tragen müssen.

Neubau Zweieinhalb Monate vor Rosenmontag beginnt Noever mit dem Wagenbau. Falls sich Karnevalsgesellschaften für einen Neubau Marke Noever entscheiden, dann sollten sie nicht bis November warten. "Ich habe immer Kapazitäten, wenn man mir frühzeitig Bescheid sagt."