Routenkonzept: Regierungspräsidentin will sich Bild vor Ort machen

Krefeld. In einem Gespräch mit Regierungspräsidentin Anne Lütkes hat Kathstede seine Position zum Lkw-Routenkonzept dargestellt. Die Düsseldorfer Regierungspräsidentin hat daraufhin zugesagt, sich kurzfristig in einem Behördentermin in Krefeld persönlich vor Ort zu informieren.

Das teilte die Stadt am Freitag mit.

„Eine Verlagerung des Lkw-Verkehrs von den Ringen auf andere innerstädtische Straßen führt durch die längeren Strecken noch zu einer höheren Schadstoffbelastung und ist mit Risiken gerade für Schulkinder und Radfahrer verbunden. Das kann nicht richtig sein“, hatte Kathstede der Regirungspräsidentin gegenüber erklärt.

Der Krefelder Oberbürgermeister habe deshalb gebeten, nicht an der Sperrung des Rings, der Sternstraße und Hülser Straße für Lastwagen über 3,5 Tonnen im Rahmen des Luftreinhalteplans festzuhalten, so die Mitteilung der Stadt. „Für den Luftreinhalteplan ist die Bezirkregierung die zuständige Behörde. Wir werden alles daran setzen, hier im Dialog mit der Bezirksregierung zu einer Lösung zu kommen“, so Kathstede.

Weiterhin hat der Oberbürgermeister die Sachlage in einer Vorlage für die Sitzung des Krefelder Stadtrates am kommenden Donnerstag, 22. September, umfangreich dargestellt. Darin werde der Rat auch gebeten, sich der Position des Oberbürgermeisters anzuschließen.

Die erwarteten negativen Folgen einer veränderten Lkw-Führung hat die Stadt in ihrer Ratsvorlage besonders an drei Punkten festgemacht.

1. Eine höhere Schadstoffbelastung für Krefeld durch eine längere Gesamtstrecke innerhalb des Stadtgebietes und eine höhere Anzahl von Kreuzungen und Ampelanlagen im innerstädtischen Bereich. Die Folge sei ein verstärkter Stop-and-go-Verkehr mit einem gesteigerten Ausstoß von Schadstoffen.

2. Eine Gefährdung der Bevölkerung — insbesondere von Kindern und ältere Menschen — durch besondere Gefahrenpunkte, zum Beispiel an Friedrichsplatz, Ricarda-Huch-Gymnasium, zwei Berufsschulen, zwei Altenheime und fehlende Radwege.

3. Ein gegenläufiger Effekt zu den verkehrlichen Strategien der Stadt Krefeld. Diese sehen vor, den Verkehr, insbesondere die Schwerlastverkehre, im Innenstadtbereich vorrangig über die Ringe ablaufen zu lassen, um so eine Verkehrsberuhigung in den Wohngebieten und kleinen Innenstadtstraßen zu erzielen.

„Die Stadt Krefeld muss ein vitales Interesse haben, gemeinsam mit der Bezirksregierung Düsseldorf kreative Lösungen für eine rechtzeitige Ableitung des Schwerlastverkehrs zu entwickeln und damit richtungsweisende Vorkehrungen zu treffen, die dazu führen, dass nur der bestimmungsgemäße Lkw-Verkehr das Krefelder Stadtgebiet ansteuert.

Die gemeinsame Zielsetzung muss daher die Vermeidung durchfahrender Schwerlastverkehre sein. Dieses Ziel könnte für das Stadtgebiet Krefeld durch die Erstellung eines Citylogistikkonzeptes leichter erreichbar sein“, heißt es weiter in der Ratsvorlage.

„Die Ziele des Luftreinhalteplans unterstützen wir ausdrücklich. Aber gesamtstädtische Belange und gleichwertige schutzwürdige Interessen unserer Bürger dürfen dabei nicht vernachlässigt oder ignoriert werden“, so Oberbürgermeister Gregor Kathstede abschließend.