Sänger: Ein Krefelder zwischen Opernsaal und Reeperbahn

Benedikt Zeitner ist Opernsänger und Kaberettist. Er tritt in großen Sälen und auf Kleinkunstbühnen auf. Und er ist gerade mal 24 Jahre alt.

Krefeld. Benedikt Zeitner ist komisch. Leute lachen, wenn er auf der Bühne steht. Die Komik musste der Krefelder nicht lernen, er hat sie einfach. Gelernt hat er etwas anderes: ernst sein, Schauspieler sein, Sänger sein. Wenn der groß gewachsene schlanke 24-Jährige Rollen in großen Opern singt, schweigen die Leute und beobachten ihn konzentriert, teils ehrfürchtig.

Benedikt Zeitner ist eines der größten musikalischen Talente Krefelds. Als Solosänger gewann er vor sechs Jahren die Wettbewerbe "Jugend musiziert" auf Regional-, Landes- und Bundesebene. Im Duett wurde er ein Jahr später Zweiter auf Bundesbene. Er hat unzählige Opern - sein Liebelingsgenre - gesungen, unter anderem beim Mozartfestival in Bayreuth. "Das war eine ganz besondere Atmosphäre in dem alten Opernhaus. Es macht Spaß, die klassischen Stücke zu singen", berichtet Zeitner.

Doch Zeitner hat sich nie nur auf das Singen verlassen: Seit zwei Jahren studiert er Philosophie und Romanistik an der Humboldt-Universität Berlin. "Singen ist sehr körperlastig. Ich finde aber, dass ein Sänger der denkt, ein guter Sänger ist." Die Meinungen darüber gehen unter Musikexperten auseinander. Viele halten eine weitere Ausbildung, wie Benedikt Zeitner sie macht, für überflüssig. Doch er ist immer schon seinen eigenen Weg gegangen.

Er gründete vor einem Jahr mit Dominik Wagner das Comedy-Duo "Ass-Dur" gründete. Die Mischung aus Gesang, Zauberei, Komik und Varieé kommt an beim Publikum - trotz Übersättigung durch Comedy-Berieselung auf allen Fernsehsendern. "Mich reizt der Kontrast aus anspruchsvoller Musik und Comedy. Es ist schon ungewöhnlich: heute Opernsaal, morgen Reeperbahn."

Benedikt Zeitner ist häufig in Krefeld - soweit es das Studium in Berlin und die Auftritte als Sänger und Kabarettist zulassen. "Ich mag Krefeld, weil ich da noch viele Freunde und natürlich meine Familie habe." Im Gegensatz zu Berlin könne er hier alles mit dem Fahrrad erledigen, die Wege seien kurz. Wenn er dann mal in seiner Heimatstadt ist, kann man ihn mit Freunden im Biergarten oder in auch mal in der Königsburg sehen - oder in der Montessouri-Schule. Dort tritt er am 9. Februar mit seinem Comedy-Duo auf.