Auch diesmal kommen wieder um die 2500 Besucher. Nicht wenige haben dabei einige Hundert Kilometer Fahrt auf sich genommen, um neue Schallplattenspieler, Boxen, Kopfhörer und vieles mehr unter die Lupe zu nehmen. „Ich komme aus der Nähe von Hannover und bin seit Freitag hier“, sagte Andreas Seeband, der wertvolle analoge Mikrofone in einer Glasvitrine ausgestellt hat und den Besuchern gerne Auskunft über die Raritäten aus den 20er und 30er Jahren gibt.

Dass das Gespräch schon einmal ein bisschen länger dauern kann, ist einkalkuliert. „Viele Leute sind einfach nur hier, um mit Gleichgesinnten zu fachsimpeln“, resümiert Rainer Bergmann. Die Begeisterung für Vinyl kann hier jeder leicht erklären. „Eine Schallplatte hat einfach dieses gewisse Etwas. Sie hat Charakter, und man nimmt sich Zeit, für sie“, erklärte Vinyl-Liebhaber Michael Hermsen. Der Willicher hat zusammen mit fünf Freunden den Rillensurfertreff ins Leben gerufen. „Wir hören uns gemeinsam alte Schallplatten auf unseren Geräten an. Jeder darf an einem Abend drei Platten auflegen“, erklärt Hermsen. Wie so viele andere glaubt er daran, dass die Analog-Szene sich in Zukunft noch größerer Beliebtheit erfreuen wird. „Es ist einfach ein ganz anderes Klanggefühl. Die ganze Handhabe vom Auflegen bis zum Abspielen ist ein Akt, den es bei einer CD oder MP3-Datei nicht gibt“, sagt Bergmann.

Besucher bekommen in den Ausstellungsräumen Kostproben dieser Klangkünste. Ob klassische Musik von Mozart oder doch lieber „Smoke on the Water“ von Deep Purple — der gewaltige Sound aus den Boxen zieht die Besucher magisch an. „Was immer mehr auffällt, ist, dass vor allem viele junge Menschen sich wieder der Schallplatte widmen“, sagt eine Verkäuferin, die in ihren Boxen voller LPs viele Klassiker anzubieten hat. Selbst beim Durchforsten der Stapel ist beim Analog-Forum eine gewisse Ruhe zu spüren, die Hermsen so zusammenfasst: „Das Leben ist so schnell. Mit einer Schallplatte hat man die Möglichkeit, es etwas zu entschleunigen.“