Schüler spielen Shakespeare

An der Montessori-Schule wird derzeit das Stück „Was ihr wollt“ geprobt.

Krefeld. Sie sprudeln nur so vor Kreativität, die Schüler der Montessori-Gesamtschule, die in den letzten Vorbereitungen für die diesjährige Schulaufführung stecken. Ihr betreuender Lehrer Raimund Schücker-Hermanns kommt ins Schwärmen, wenn er von der kreativen Theaterarbeit spricht. „Ich sehe mich nicht als Regisseur, sondern ich führe die Sache und lasse den Schülerinnen und Schülern Freiheiten“, sagt Schücker-Hermanns lachend. Und so erhält das Stück „Was ihr wollt“ von William Shakespeare ein neues Gesicht — es spielt in der Gegenwart und auch die Sprache nähert sich der der Schüler an. „Ich schlage Stücke vor, dann entscheiden wir gemeinsam und gehen an die Umsetzung“, erklärt der Pädagoge.

Zunächst werden verschiedene Teams gebildet, darunter Schauspiel, Requisite, Kostüme und Maske, Bühnenbau, PR und Technik. 38 Schüler bringen in diesem Jahr im Rahmen des Unterrichtsplans das Stück auf die Bühne. Proben und andere erforderliche Arbeiten werden am Ende des Schuljahres als Ersatz des Kunst- und Literaturunterrichts auch bewertet.

Seit den Sommerferien proben die Schüler jeden Dienstag, Premiere ist vor den Osterferien. Die Aufregung steigt, je näher die Premiere rückt.

Die Jungs und Mädels der Public-Relations-Gruppe sind jetzt schon zufrieden mit ihrer Arbeit. Celestine Fehr, Catherina Nonn und Anna Causen sitzen zusammen und bearbeiten am Computer das Programmheft. Die Gruppe hat außerdem eine Homepage gestaltet, sie entwirft Plakate und geht auf Sponsorensuche. „Der Eintritt ist frei. Karten können im Schulsekretariat abgeholt werden“, sagt Anna Causen.

Damit auch im nächsten Jahr wieder eine Aufführung möglich ist, bitten die Schauspieler am Ende der Vorstellungen bei den Zuschauern um Spenden. „So eine Theaterproduktion kostet nämlich einiges“, erklärt Raimund Schücker-Hermanns.

Bis es soweit ist, müssen die Schüler allerdings noch regelmäßig auf der Bühne im Forum der Montessori-Gesamtschule stehen und proben. Da alle aktiv an den Texten mitgeschrieben haben, ist jeder so richtig in seiner Rolle — Texthänger gibt es kaum.

Schücker-Hermanns ist stolz: „Sie kennen den Text und ich lasse sie spielen. So verändert sich auch im Spiel immer wieder etwas.“ Shakespeares „Was ihr wollt“, ein Klassiker der Literaturgeschichte, behandelt alle Spielarten der Liebe. „Shakespeare hat die Reihum-Verlieberei komödiantisch dargestellt“, sagt Schücker-Hermanns. Viel mehr will keiner der Projektteilnehmer verraten — sie wollen überraschen. Und danach ihren Erfolg ausgelassen feiern.