Segeln: Flaute beim Seidenwebercup
Behinderte Sportler kämpfen bei der Regatta am Elfrather See mit den Bedingungen.
Krefeld. Joseph Schmitz wirkt erschöpft als er sein Segelboot verlässt. Zunächst deutet nichts auf seine Behinderung hin. Bis er seinen Handschuh auszieht und seine Handprothese zum Vorschein kommt. Der letzte Lauf der Regatta im Behindertensegeln lief gut für ihn, auch wenn der Wind zu wünschen übrig ließ.
"Im ersten Lauf war der Wind noch beständig, aber der Regen hat ihn abgeschwächt", sagt der Segler. "Es regnet, aber wir im Segelclub Bayer Uerdingen können noch lachen", fügt Barbara Novak hinzu. Sie arbeitet in der Geschäftsstelle des Clubs. Seit 25 Jahren veranstaltet der Segelclub Bayer Uerdingen jährlich eine Segelregatta für behinderte Menschen.
Am Seidenwebercup nehmen Segler aus ganz Nordrhein-Westfalen teil. Sieben Boote gehen dieses Jahr an den Start. Die Regatta findet im Andenken an Jutta Reinhold statt, die letztes Jahr verstorben ist. Sie hat sich vor allem für das Kindersegeln engagiert und wurde im Club liebevoll Tante Jutta genannt. Außerdem war sie Vorsitzende des Seglerverbandes Nordrhein-Westfalen.
Was Barbara Novak in diesem Jahr besonders an der Regatta gefällt ist, dass sich viele junge Clubmitglieder gemeldet haben, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können. "Für uns Ältere ist es natürlich schön zu beobachten wie sich die Jugendlichen engagieren und auch die Organisation wird leichter", erzählt Barbara Novak.
"Wir sind hier eine sehr gute Gemeinschaft und vor allem Behinderte werden im Club sehr gut integriert", ergänzt Joseph Schmitz. Der gebürtige Mönchengladbacher segelt seit 20 Jahren. Vor 15 Jahren kam er nach Krefeld, weil es hier die Möglichkeit gab mit einer Behinderung zu segeln.
"Damals gab es für behinderte Menschen nicht viele Möglichkeiten. Heutzutage sieht es zum Glück anders aus", sagt er. Sein größtes Anliegen ist es, dass inaktive Segler mit Behinderung erfahren, dass sie in Krefeld segeln können. "Im Grunde unterscheiden wir uns nicht von anderen Seglern und können auch fast die selben Leistungen hervorbringen", fügt Joseph Schmitz hinzu. Das einzige was die Leistung der Sportler beeinträchtigen kann, ist das Wetter. Joseph Schmitz hofft auf Wind. Etwas was sich jeder Segler wünscht.