Segelschiff statt Schreibtisch

Andreas Franke nimmt Abschied von der AOK in Krefeld und schippert drei Jahre um die Welt.

Krefeld. Ein Mann geht neue Wege: Heute verabschiedet sich Andreas Franke, Marketing-Leiter der Krankenkasse AOK, von Krefeld. Am 4. Mai sagt der Mann, der so viele Projekte für Kinder und Jugendliche angestoßen hat, sogar Deutschland Lebewohl. Dann sticht der 59-Jährige mit einem Freund in See. Drei Jahre lang wollen sich die beiden Männer einen Lebenstraum erfüllen und die Welt umsegeln.

In seiner Krefelder Zeit hat Franke Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen und zahlreiche Projekte gestartet. „Die Deutsche Rheumaliga ist mit rund 1700 Mitgliedern die wohl größte Gruppe“, erzählt er. „Wir haben ganze Schwimmbäder angemietet. Wenn es um die Beschaffung von Finanzen ging, war ich immer sehr erfinderisch.“

Die Parkinson-Selbsthilfegruppe war eine weitere. Das KiB-Projekt (Krefelder Kinder in Bewegung) liegt ihm besonders am Herzen. „Das werden wir auch mit meiner Nachfolgerin Eva-Maria Neder noch ausbauen. Die Weichen dazu haben wir gestellt.“ Dies könne nach be smart, Tigerkids und Abtanzen statt Absaufen ein weiteres Projekt sein, das bundesweit Beachtung findet. Im KiB-Projekt werden Mädchen und Jungen in Kitas und Grundschulen auf Fitness getestet und flott gemacht. „Wir testen sie immer wieder, um die Defizite feststellen und Hilfestellung bieten zu können.“ Dies sei eine neue Idee für NRW, die auch aus dem Teilhabe-Projekt gefördert werden könne, erläutert Franke.

Der 59-Jährige geht nun in Altersteilzeit, um seinen Lebenstraum erfüllen zu können. „Wer weiß, ob ich das mit 65 noch kann. Ich gehe nicht, weil mir die Arbeit keinen Spaß mehr gemacht hätte, im Gegenteil.“

„Meine Ehefrau Julia wird schon jetzt jeden Tag ein wenig trauriger und hat Angst um uns bei Stürmen auf hoher See. Sie kommt dreimal im Jahr dorthin, wo wir gerade liegen und macht Urlaub mit mir. Mein Sohn segelt die erste Etappe mit.“

Der Weg führt die Männer zunächst durchs Mittelmeer. Über Korsika/Sardinien, Sizilien, Griechenland und die Türkei soll es gehen, von dort zurück zu den Kanaren. Dann geht es weiter in die Karibik und zur Südsee. „In Thailand, Vietnam, Sansibar oder Madagaskar laden wir Menschen ein, die das Meer, Segeln, das Land und schöne Buchten genießen wollen,“ erzählt Franke.