Segeltörn rund um den Globus: Starke Winde vor Panama
Der Krefelder Andreas Franke segelt um die Welt und berichtet in der WZ.
Krefeld. Nachdem sich in den vergangenen Wochen an Bord der „Elesssar“ Karibik-Feeling breit gemacht hatte und auch die Zeit auf Kuba viel zu schnell vorbei war, nahm Skipper Andreas Frank jetzt Kurs auf Panama. „Der Weg nach Panama war schwierig, zwei Tage dümpeln wir von Havanna mit zwei Knoten Geschwindigkeit so vor uns hin, um uns herum Gewitter, wir fahren in ein Regengebiet, aber es ist nur leichter Wind“, schreibt Andreas Franke ins Logbuch der „Elessar“.
Dann geht alles ganz schnell. In nur fünf Sekunden zerfetzt eine Böe das Genua-Segel. Entsprechend der Beaufortskala wuchs die Windstärke von drei auf zehn an. „Dann kommen wir trotz guten Windes ohne Genua nur schlecht vorwärts. Statt eingeplanter sieben brauchen wir zehn Tage.“ Unterwegs macht die „Elessar“ einen illegalen Ankerstopp auf den Providence Islands, die zu Kolumbien gehören.
„Dann erreichen wir endlich Panama und alle Vorwarnungen wurden übertroffen. Mit vier Personen zahlen wir für die Einklarierung im Hafen inklusive ,Überstundenzuschläge’, damit wir zu den Kuna Yala-Inseln kommen, fast 800 Dollar“, kritisiert Franke. Nach einem Großeinkauf geht es los zu den wunderschönen Inseln. Sie bilden eine Kette aus etwa 365 Inseln und Inselchen in der karibischen See vor der nördlichen Küste Panamas. Nur etwa 50 der Inseln sind dauerhaft von den rund 33 000 Angehörigen des Volkes der Kuna bewohnt.
„Die Kuna Yala-Inseln waren so schön wie erwartet, nur das Wetter nicht. Es hat jeden Tag geregnet, oft gewittert. Einen Orkan mit 70 Knoten haben wir vor Anker abbekommen, der — oh Wunder — eingeklemmt im Riff gehalten hat“, notiert Franke nach einer unruhigen Nacht ins Logbuch.
Das Nachbar-Boot hatte der Orkan vom Ankerplatz auf den Strand gedrückt, der Skipper konnte sich aber befreien. Ein 40-Tonnen-Stahlsegler hatte bei dem Unwetter den Anker gelichtet, kam aber nach dem 30-minütigen Inferno noch mal zurück: Bei 20 Grad Schlagseite ohne Segel wäre das Unglück vorprogrammiert gewesen. „Unser Beiboot ging trotz Außenborder hoch wie ein Drachen, unglaublich. Ansonsten hatten wir als Verlust nur ein Paddel zu beklagen“, ist das Resümee von Andreas Franke.
Durch die Warterei auf das neue Genua-Segel kann die „Elessar“-Crew verschiedene Termine nicht einhalten, bereitet sich aber jetzt auf die Kanaldurchfahrt vor. Für diese komplizierte Angelegenheit müssen fünf Leute an Bord sein.