Studenten geben Gas im E-Auto
An der Hochschule Niederrhein entwickelt HSNR-Racing-Team einen Rennwagen mit Elektromotor. Die Gruppe tüftelt parallel an auch klassischen Antrieben.
Krefeld. Das Formula Student-Team der Hochschule Niederrhein gibt weiter Gas: Nach ersten Erfolgen mit dem Verbrenner-Motor will das HSNR-Racing-Team in diesem Jahr im Rahmen der internationalen Motorsport-Serie erstmals mit einem Elektroauto starten. Premiere soll der neue Bolide beim Rennen in Italien vom 29. August bis 1. September feiern. In Varano de’ Melegari wird das Team um Projektleiter Marco Menz zudem parallel mit einem Fahrzeug mit Verbrenner-Motor um Punkte kämpfen. Saisonauftakt für das Formula Student-Team ist vom 29. Juli bis 3. August in Hockenheim.
Der Hintergrund des Projektes: Elektromobilität ist in aller Munde. Immerhin geht der Formelsport in diesem Jahr in der jüngst gegründeten Formel E ebenfalls mit Elektromotoren an den Start.
Für ihr neues Projekt finden die Studierenden an der Hochschule Niederrhein die besten Voraussetzungen vor: Das Wissen ist vorhanden, die Wege zwischen den Fachbereichen Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Elektrotechnik am Standort Krefeld kurz.
Die Professoren Michael Heber und Ferdinand Hermanns unterstützen die Studierenden, und in dem Versorgungsunternehmen New hat das Team bereits einen Hauptsponsor für das Elektro-Projekt gefunden.
Die Idee entstand bereits im Oktober 2012, konkret wurde sie im Sommer 2013. Danach ging alles schnell: Im September startete das Team mit der intensiven Planung, derzeit befindet sich das Elektroauto in der finalen Konzeption, die bis zum 17. März stehen muss. Erste fahrbare Ergebnisse erhofft man sich bis Ende Juli.
Ein Problem bei der Entwicklung des Elektro-Prototypen, bei dem das letztjährige Chassis genutzt wird, sind allerdings die begrenzten Möglichkeiten der Testfahrten. Zwar startet das Team mit dem Elektroauto ein ganz neues Projekt und somit auch ein neues Kapitel seiner nunmehr dreijährigen Geschichte, doch die Ziele bleiben die gleichen: Die Mannschaft will ihren mit viel Herzblut und Fachwissen entwickelten Boliden vor allem erst einmal an den Start bringen.
Im Vorfeld sind zahlreiche Regularien einzuhalten, außerdem müssen der Crashtest und die technische Abnahme bestanden werden. Was am Ende bedeuten würde, dass das Team ein renntaugliches Auto auf die Beine gestellt hätte. Eine Zieldurchfahrt wäre dann noch der krönende Abschluss.
Nach nunmehr drei Jahren Erfahrung bauen die Studierenden parallel auch das neue Modell mit Verbrenner-Motor. Dabei sind die Ansprüche bereits gewachsen, das Team hofft in Hockenheim und in Italien in der Endabrechnung auf eine Platzierung im Mittelfeld.
Bereits bei der Anmeldung zu den beiden Veranstaltungen hatten die Studierenden ihr Fachwissen unter Beweis gestellt: Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl müssen die Teams einen Regeltest bestehen, um überhaupt in das Starterfeld aufgenommen zu werden. Zahlreichen Teams blieb somit nur die Warteliste, die alleine für das Event in Hockenheim 55 Mannschaften umfasst.