Textilmuseum: Säubern ohne zu beschädigen

Zusammen mit dem Linner Museum wollen Forscher schonende Methoden zur Reinigung historischer Textilien finden.

Foto: Deutsches Textilmuseum

Krefeld. Das Deutsche Textilmuseum Krefeld beteiligt sich an einem zweijährigen Forschungsprojekt zur Restaurierung textiler Objekte mit Silberbestandteilen. Ein Stück aus der Textilsammlung dient als Vorlage für intensive Studien.

Mit dem sogenannten Atmosphärendruck-Plasmaverfahren sollen durch Luftschadstoffe und Korrosion verschmutzte Silberfäden in Textilien gesäubert und konserviert werden, ohne das Silber abzutragen und die Stofffasern zu schädigen. „Es wird erprobt, welche Möglichkeiten das Verfahren für den schonenden Einsatz an historischen Textilien bietet und ob es sich für die Textilrestaurierung bewährt“, sagt Annette Schieck, Leiterin des Textilmuseums Krefeld.

Metallbestandteile wie Silber, die ursprünglich den Wert von Textilen erhöht haben, sind für die Restaurierung heute zum Problem geworden. Chemische Reaktionen durch Umwelteinflüsse führen zur Korrosion des Metalls, lassen es unansehnlich und schwarz erscheinen und wirken sich schädlich auf das umliegende Gewebe aus.

Bisher übliche Reinigungsverfahren sind an solchen Objekten schwierig durchzuführen und sorgen durch das Einbringen von Reinigungssubstanzen für zusätzliche Probleme und Schäden im Gewebe. „Mit dem Atmosphärendruck-Plasmaverfahren hätten wir möglicherweise eine schonende Alternative für die Konservierung unserer Bestandsobjekte“, sagt Schieck.

Die Projektbeteiligten einigten sich jetzt im Textilmuseum auf ein Untersuchungsobjekt. „Dabei handelt es sich um ein Fragment einer gelben Stola mit Silberstickerei aus dem 18. Jahrhundert“, berichtet Schieck. In den kommenden Wochen wird das Objekt im Museum von zwei Studierenden des Instituts für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft intensiv untersucht und die Silberzusammensetzung analysiert. Anschließend werden Kopien hergestellt, künstlich gealtert und vielfältigen Analyseverfahren unterzogen. „Das Originalgewebe nimmt somit keinen Schaden und verlässt auch nicht das Haus“, erläutert die Museumsleiterin. Red