Wilfrid Fabel kritisiert SPD wegen Rücktrittsforderung
Krefeld. Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion Wilfrid Fabel hat den SPD-Vorsitzenden Bernd Scheelen in einem Schreiben kritisiert: "Ihre Kritik an der Amtsführung des Oberbürgermeisters der StadtKrefeld ist in der Art und Weise sowie in Form und Stil nichtakzeptabel."
Fabel, der in der Finanzausschussitzung Anfang Juni Oberbürgermeister Gregor Kathstede selbst noch heftig angegriffen hat, nimmt ihn in dem offenen Brief in Schutz. Kathstede bemühe sich konsequent umd eine rückhaltlose Aufklärung der Vorkommnisse im Zusammenhang mit der fälschlichen Überweisung von rund 800.000 Euro an ein Unternehmen, das kurze Zeit später Insolvenz anmelden musste.
Fabel in dem Schreiben an Scheelen weiter: "Insofern sind Ihre persönlichen Angriffe gegen den Oberbürgermeisternicht nur unbegründet, sondern auch wenig sachdienlich. Das gilt auchfür Ihre Forderung, Oberbürgermeister Gregor Kathstede möge von seinemAmt zurücktreten."
Kathstede war in der Finanzpanne vor allem wegen seiner Informationspolitik in die Kritik geraten. Er räumte später ein, dass es eine Fehler gewesen sei, nicht darauf hingewirkt zu haben, dassder Bericht der Rechnungsprüfer bereits in der Sitzung desRechnungsprüfungsausschusses im Februar 2010 und damit vor derLandtagswahl bekannt gemacht worden sei.
Inzwischen sind noch weitere Pannen im Fachbereich 21 - Zentraler Finanzservice und Liegenschaften - publik geworden. Der Nachfolger des in Folge der Affäre abberufenen Fachbereichsleiters hatte weitere Versäumnisse entdeckt. So sind in der Steuerabteilung des Amtes über einen langen Zeitraum hinwegAkten in Päckchen und Umzugkartons gelandet, statt bearbeitet zuwerden.
Nach WZ-Informationen sind darüberhinaus massenhaft - in diesem Fall nicht versteckte - Akten unbearbeitet geblieben. Dies hat die Stadt inzwischen bestätigt.