"Den Wanderpokal werden wir uns teilen", sagt Anna Daams. Die Sekretärin in einem Anwaltsbüro wird ihn sechs Monate behalten, die restliche Zeit bis zum Turnier 2011 steht er im Wohnzimmer des Versicherungsangestellten Dedy. Beide freuen sich riesig über den Meistertitel. "Der Ausgang war völlig offen, Favoriten gab es keine", sagt Dedy. Knapp wurde es für ihn und seine Partnerin nur im Halbfinale.

Christian Dedy lobt die Organisatoren vom inzwischen 15 Jahre bestehenden Boule-Club Krefeld. "Prima Stimmung, gute Leistungen, hervorragende Verpflegung und Betreuung." Die Beteiligung von rund 40 Aktiven ist dennoch ausbaufähig. Clubchef Dieter Neumann: "Das Turnier ist früher an der Fabrik Heeder gelaufen und hat einige Jahre nicht stattgefunden. Es muss erst wieder bekannter werden."

Die Mitglieder haben die grüne Anlage auf einem Gelände der Wohnstätte mit vielen Stunden Eigenleistung ausgebaut. Die rund 2000 Quadratmeter werden in erster Linie für die Spielbahnen genutzt. Aber auch eine kleine Theke, Tische, Stühle und Toiletten sind vorhanden. Gespielt wird auch abends, die Bahnen sind alle gut ausgeleuchtet.

Dieter Neumann: "Boule ist einerseits ein lockerer Freizeitsport, bei dem auch ein Gläschen Wein oder Bier getrunken und gequatscht wird, andererseits aber auch echter Leistungssport." Das Klischee von der Baskenmütze und dem Rotweinglas in der Hand stimme nicht mehr, betont Anna Daams. "Bei Turnieren gelten strenge Regeln ohne Nikotin oder Alkohol. Wer dagegen verstößt, kann seine Lizenz verlieren." Clubspieler Moritz Wiegand hat schon an einer Europameisterschaft teilgenommen, und zwei Teams starten derzeit bei den deutschen Meisterschaften in Baden-Württemberg.