WZ-Video: Olympiagold zum Anfassen
Benjamin Kleibrink und Mattias Witthaus bringen beim WZ-Empfang ihre Medaillen mit.
Krefeld. Rudi Carell hätte sie so angekündigt: "Gerade noch in Peking, jetzt in unserer Geschäftsstelle." Geduldig beantworteten die beiden frisch gebackenen Olympiasieger Matthias Witthaus und Benjamin Kleibrink alle Fragen der rund 30 Leser und Fans, die in die Geschäftsstelle der WZ gekommen waren, um die Krefelder Goldmedaillengewinner einmal live zu erleben.
"Ob sie noch da ist?" hatte sich Florettfechter Kleibrink in den ersten Nächten nach dem Sieg über den Japaner gefragt, und sich vergewissert, dass die Medaille auch wirklich bei ihm im Bett liegt. Arg strapaziert wurde das gute Stück seitdem, auf die Frage eines Zuschauers hin zieht er es aus der Hosentasche. Die Glaseinlassung auf der Rückseite hat sogar schon zwei Sprünge bekommen: Vom ganzen Medienrummel "und dem Feiern. Wir haben es alle zusammen krachen lassen, bis das Deutsche Haus geschlossen wurde", erzählt Hockey-Spieler Witthaus. Der emotionalste Moment sei für ihn aber gewesen, als sie im Halbfinale das Sieben-Meter-Schießen gewannen: "Da war uns klar, dass wie es schaffen - es war unbeschreiblich."
Florettfechter Benjamin Kleibrink wird Olympia 2008 nie vergessen. Was ihm einen Punkt vor Schluss durch den Kopf gegangen sei, fragt WZ-Redakteur Stephan Malessa: "Da wusste ich schon, dass ich gewonnen habe und wollte noch einen schönen Treffer setzen - und habe dafür zwei kassiert", erinnert sich der 23-Jährige, der in Peking zum ersten deutscher Olympiasieger im Florettfechten wurde.
Die Zuschauer sind sichtlich erfreut, etwas vom olympischen Glanz abzubekommen - von ihren "Krefelder Goldjungen", wie sie Josef Alberts in seinem Gedicht bezeichnet, das er ihnen in Deutschland-Fan-Montur bekleidet vorträgt. Gaby Kühnemann legt Fotos des Treffens schon ausgedruckt für ein Autogramm vor: "Ich bin schnell in den Fotoladen geflitzt", erzählt sie.
Die Sportler unterschreiben fleißig, auch auf den Fechthandschuhen, die Christian Hose mitgebracht hat: "Für die Kinder aus meinem Fechtclub", sagt Student, der beim KTSV Preussen trainiert. Erst, als jeder Fan ein Autogramm erhalten hat, verabschieden sich die Olympiasieger. Witthaus geht demnächst für ein halbes Jahr nach Spanien, doch er habe nicht vor, dort zu bleiben: "Der CHTC ist mein Zuhause; ich mag Krefeld und die Leute hier", versichert er.