Zoo Krefeld: Tiere vor Wilderern schützen

Seit 2005 unterstützt der Zoo mit Spenden den gemeinnützigen Verein „Save the Rhino“ in Namibia.

Foto: Zoo Krefeld

Krefeld. Täglich fallen im südlichen Afrika zwei Nashörner der Wilderei zum Opfer. Diese alarmierende Nachricht erhält der Zoo Krefeld von ‚Save the Rhino International‘ (Vereinigung zum Schutz wildlebender Nashörner) und ruft zur Spendenaktion für das Partnerprojekt auf.

Ziel des Abschlachtens ist die Entfernung des heiß begehrten Horns. Das besteht aus Keratin (wie menschliche Fingernägel), wird aber teurer als Gold gehandelt. Die wichtigsten Abnehmer für das Horn sind asiatische Staaten, die es für die traditionelle Medizin einsetzen, und Staaten im Nahen Osten, wo Griffe für Krummdolche daraus gefertigt werden.

Die Wilderer betäuben das Tier und sägen mit einer Motorsäge dessen Horn ab. Im günstigsten Falle stirbt es bei dieser grausamen Prozedur. Doch tragischerweise wachen immer wieder Tiere aus der Betäubung auf und irren tagelang schmerzerfüllt durch die Savanne, bis der Tod sie erlöst.

Derzeit greift die illegale Wilderei auch wieder auf Namibia über, wo der Schutz der Nashörner durch Ranger-Truppen Wirkung gezeigt hatte.

Seit 2005 unterstützt der Krefelder Zoo den Schutz von Nashörnern in Namibia durch Spenden an ‚Save the Rhino Namibia‘, 2013 waren es 2000 Euro. Die Gelder fließen insbesondere in die Ausbildung zur aktiven Wildereibekämpfung. Die Mitarbeiter der 1994 gegründeten Vereinigung halten den Krefelder Zoo über aktuelle Vorkommnisse auf dem Laufenden.

Die Summe wurde aus den im Zoo aufgestellten Spendentrichtern finanziert, in denen Besucher Münzgeld loswerden können. In diesem Jahr hofft Zoo-Geschäftsführer Wolfgang Dreßen mit einer Spendenaktion eine größere Summe ins südliche Afrika schicken zu können: „Nur noch wenige Nashörner leben in freier Wildbahn, und jetzt sind auch die letzten Bestände bedroht. Es darf einfach nicht passieren, dass diese Tierart demnächst nur noch im Zoo existiert.“

Der Zoo Krefeld züchtet seit 2006 erfolgreich Spitzmaulnashörner. Nach Davu (2006), Thabo (2008) und Kibibi (2010) kam 2013 Nabila als viertes Jungtier des Zuchtpaares Nane (1991 in Berlin) und Usoni (1994 in Zürich) zur Welt. Die ersten drei Nachkommen wurden bereits im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) nach dem Zuchtbuch für Spitzmaulnashörner in anerkannte zoologische Einrichtungen vermittelt. Davu, der Älteste, ist selbst schon Vater geworden.

Nashörner können ausgewildert werden. Sie verfügen über ein hohes Maß an angeborenem Verhalten. Gegen eine Auswilderung spricht aber zum einen der immer kleiner werdende Lebensraum durch die Ausbreitung der menschlichen Bevölkerung und zum anderen die extreme Bejagung der Tiere.