Michael Remmert (Grüne) - Wahlkreis 105
Bildung beginnt im Kindergarten. Müssen Kindergartenplätze dann nicht kostenlos sein?
Das sollten sie sein. Anstatt der „Herdprämie“ sollten Mittel lieber in den Ausbau der Kindergärten und Kindertagesstätten gesteckt werden. Dahinter steckt die Idee, dass der Stellenwert der frühkindlichen Erziehung gestärkt werden soll, und zwar unabhängig von Herkunft und sozialer Schicht. Unter anderem wäre es uns Grünen wichtig, dass mehr Kinder von Migrantenfamilien in die frühkindliche Erziehung kommen.
Acht von zehn Städten im Kreis Mettmann sind verschuldet. Wie muss die Gemeindefinanzierung Ihrer Meinung nach verbessert werden?
Ein erster sehr wesentlicher Schritt muss die Entlastung der Kommunen bei der Grundsicherungslast im Alter durch den Bund sein. Ständig steigende Sozialausgaben bedrohen die Finanzierung der Kommunen immer weiter. Wir brauchen die Gemeindefinanzreform, und dazu gehört für mich die gerechtere Umverteilung der Steuereinnahmen.
Viele Straßen sind extrem marode. Wie wollen Sie sich im Bund dafür einsetzen, dass Straßen und Autobahnen schneller saniert werden?
Ohne eine belastbare Infrastruktur kann unsere Wirtschaft nicht funktionieren. Daher müssen wir die lebenswichtigen Verkehrsadern in unserem Land instand halten. Dazu gehören natürlich Verkehrsknotenpunkte von nationaler und internationaler Bedeutung. Auch die zum Teil sehr maroden Rheinbrücken sind dringend sanierungsbedürftig. Gleichwohl setzen wir auch auf den Ausbau der Schienen- und Wasserwege, um die für unsere Region wichtigen Verbindungen zu den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen zu verbessern und zu erhalten.
Wie stehen Sie zum Thema Fracking?
Ich bin ohne Wenn und Aber gegen Fracking. Als Journalist habe ich alle 50 Bundesstaaten der USA gesehen, darunter einige, in denen Fracking die Landschaft nachhaltig zerstört hat. Die mit dieser Abbaumethode verbundenen Gefahren sind einfach zu groß, als dass ich sie hier in Deutschland verantworten könnte.