Jeckes ABC Q wie Quatsch - und zwar mit Soße

Q Quatsch — ohne den geht im Karneval bekanntlich gar nichts. Wir reden über einen Grundbestandteil des Karnevals, ein Element, das nicht fehlen darf. Übersetzen lässt sich das „Lieblingszischwort des Rheinländers“, wie es Konrad Beikircher so schön formuliert hat, ganz einfach mit Unsinn, dummes Zeug.

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Wir bewegen uns also hochelegant im Kontinuum der Sinnfreiheit.

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Schon im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm ist das „Schallwort“ aufgeführt. Dort findet sich auch das mit gebratenen Äpfeln vermischte Quatsch-Bier, eine Form, die sich inhaltlich heute im Knetschen (z.B. von Kartoffeln in Soße) wiederfindet. Oder wir reden über die Quoutsch, das ist eine Person, die im Gehen wie eine Ente wackelt. Feine Vorstellung. Kennt heute aber kein Mensch mehr. Wohl aber den Quatsch, etwa im Quatsch Comedy Club oder — siehe oben — im Quatsch mit Soße.

Ursprünglich abgeleitet ist das Wort in Bezug auf eine breiig-weiche Masse, die ein dem Klatschen ähnliches Geräusch hervor bringt — so man denn reintritt. Bullshit würde treffenderweise der Amerikaner den Quatsch nennen — oder vornehmer Nonsens der Brite.

Manchmal ist Quatsch im Karneval auch der simple Versuch, eine bisweilen anzutreffende Neigung zur Zotigkeit zu verhindern. Bekannt für solche Versuche war der Kölner Musiker und Karnevalist Toni Steingass. Dem hatte man — unkarnevalistische Prüdheit unterstellt — das Prädikat „Pastur von Nippes“ angehängt. Er war stolz drauf.

Aber seien wir mal ehrlich, welche Textzeile klingt denn schöner: „Flitsch, flutsch, flatsch - is dat nit ne herrliche Quatsch?“ Oder: „Wir steigen auf das Matterhorn, mal von hinten, mal von vorn.“ Entscheiden Sie selbst!

Wie auch immer: Quatsch zu machen, macht den Karneval erst schön. In diesem Sinne: Wat ene Quatsch. kor/WD