Landtagswahl NRW So gehen Wuppertals Politiker bei Twitter und Co. auf Stimmenfang

Die sozialen Medien spielen im Landtagswahlkampf eine immer größere Rolle. Wir geben einen Überblick über Online-Aktivitäten der Wuppertaler Kandidaten.

Facebook, Twitter & Co sind im Wahlkampf allgegenwärtig. Symbolbild.

Foto: dpa

Wuppertal. Wahlkampf hieß früher: in den Wochen vor der Landtagswahl auf öffentlichen Plätzen präsent sein. Mit einem Stand, Infomaterial und Flyern. Für Kinder gab es Süßes, für Mutti eine Rose. Das reicht heute nicht mehr: Die Kandidaten müssen schon lange vor Beginn des Straßenwahlkampfs präsent sein und zwar im Netz. Anders als im Straßenwahlkampf auf Marktplätzen in Wuppertal und anderswo sind die Kandidaten sehr unterschiedlich aufgestellt.

Der Aktivste der Wuppertaler Kandidaten für den Landtag ist Marcel Hafke. Der 35 Jahre alte FDP-Mann präsentiert sich auf mehreren Plattformen. Auf seiner eigenen Homepage finden sich Angaben zu seiner Person sowie zahlreiche Fotos mit FDP-Prominenz wie Hans Dietrich Genscher, Guido Westerwelle und Christian Lindner. Selbst aktiv ist Hafke auf Facebook, wo er täglich über Wahlkampfauftritte berichtet oder Videos von Landtagsreden einstellt. Besonders häufig nutzt er jedoch den Mikrobloggingdienst Twitter. Hier retweetet er mehrmals täglich Nachrichten der FDP-Fraktion NRW oder kommentiert die Debatten im Landtag. „Die Zielgruppe im Alter unter 30 bis 35 Jahren erreicht man ohne Social Media nicht mehr“, sagt Hafke. Es gebe einfach viele Menschen, die sich hauptsächlich online informieren. Mit denen könne er über eine Plattform wie Facebook ganz anders in Kontakt kommen als bei einer Wahlkampfveranstaltung. „Und das kommt bei jüngeren Leuten gut an“, glaubt Hafke.

Facebook scheint Pflicht für alle Kandidaten zu sein: Die anderen beiden Politiker der FDP könnten sich allerdings noch eine Scheibe bei Hafke abschneiden. Sie sind jeweils mit einem Facebook-Profil vertreten, längst aber nicht so aktiv. Oliver Walgenbach twittert auch, aber nicht mit so einer hohen Schlagzahl wie Hafke.

Die drei SPD-Kandidaten Dietmar Bell, Andreas Bialas und Josef Neumann aus Wuppertal betonen ihr Teamverständnis auf einer gemeinsamen Internetseite. Auf der Seite finden sich auch Links zu den einzelnen Homepages der Politiker, auf denen sie ihre Schwerpunkte setzen. Alle drei nutzen auch Twitter. Hier zwitschert Dietmar Bell am häufigsten über Auftritte im Straßenwahlkampf oder den Besuch von Martin Schulz in Wuppertal.

Auf der Seite der CDU Wuppertal finden sich die Kandidaten für die Landtagswahl. Die Konservativen Björn Brick, Kai Sturmfels und Hans-Jörg Herhausen zeigen auf Facebook Fotos von Wahlkampfveranstaltungen. Die eigenen Internetseiten nutzen sie, um Überzeugungen, Termine oder Blogtexte zu veröffentlichen. Der 23-jährige Björn Brick hat auch einen Twitteraccount. Der letzte Eintrag vom 13. August 2015 hat aber schon Staub angesetzt.

Von den Kandidaten der Grünen hat nur der Unternehmer Jörg Heynkes, der als unabhängiger Kandidat für die Grünen antritt, eine eigene Homepage. Infos über die anderen beiden Kandidaten Klaus Lüdemann und Claudia Schmidt finden sich im Netz auf der Seite des Kreisverbandes Wuppertal.

Auch für die Linken Cemal Agir, Petra Mahmoudi und Jens Jürschke ist ein Facebook-Profil Pflicht. Sie setzen auf das Thema wie soziale Gerechtigkeit und posten Fotos von Wahlkampfständen und Diskussionsrunden.

Der Kreisverband der AfD Wuppertal nutzt Twitter und Facebook, aber nur als Wuppertaler Verband. Die einzelnen Kandidaten kommen so gut wie nicht vor.

Und wer die Seite der Wuppertaler Piratenpartei anklickt, bekommt eine Fehlermeldung. Hier ist nichts über die Kandidaten zu erfahren. Informationen über Olaf Wegner, der sich für die Piraten zur Wahl stellt, muss man sich quasi zusammensuchen, zum Beispiel unter wiki.piratenpartei.de.