Angehörige der Loveparade-Opfer fordern OB-Rücktritt
Duisburg. Die Angehörigen der 21 Loveparade-Opfer haben Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) und verantwortliche Verwaltungsspitzen zum Rücktritt aufgefordert.
Nach einer Schweigeminute zu Beginn der ersten Ratssitzung nach der Katastrophe vom 24. Juli gab ein Angehöriger das Votum der Familien vor den Ratsvertretern bekannt.
"Es ist Zeit, ein Zeichen der Verantwortung zu setzen. Machen Sie doch gleich den Platz für Neuwahlen frei", sagte ein Sprecher der Angehörigen am Montag. Sauerland hatte zuvor das Mitgefühl des Rates ausgedrückt. "Uns alle quälen bohrende Fragen nach der Verantwortung", sagte der Oberbürgermeister.Bereits vor Beginn der Sitzung hatte eine Gruppe von Demonstranten vor dem Rathaus den Rücktritt gefordert.
Befürworter seines Kurses stärkten Sauerland dagegen den Rücken. Auf T-Shirts hieß es "Menschlichkeit statt Hetzjagd" und "Gerechtigkeit statt Vorverurteilung".In der Sondersitzung des Rates wollten auch die Fraktionen vonSPD, FDP und Linke Sauerland in einer Resolution zum sofortigenRücktritt auffordern.
Er solle die politische Verantwortungübernehmen und unabhängig von der Anerkennung einer persönlichenSchuld zurücktreten.Gegen den Oberbürgermeister läuft auch ein Abwahlverfahren nach der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung. Darüber wird der Rat am 13. September abstimmen. Sauerland hat bislang jede Verantwortung der Stadtverwaltung für das Unglück zurückgewiesen.