Polizeibericht über Loveparade bleibt unter Verschluss

Duisburg. (dpa) - Der Bericht über mögliche Einsatzfehler derDuisburger Polizei bei der Loveparade-Katastrophe bleibt bis aufweiteres unter Verschluss. Auch die Mitglieder des nordrhein-westfälischen Landtags-Innenausschusses bekommen ihn nach Angaben derStaatsanwaltschaft nicht.

Die Staatsanwaltschaft Duisburg sehe beieiner Veröffentlichung des Berichtes ihre weiteren Ermittlungengefährdet, sagte Behördensprecher Detlef Nowotsch am Mittwoch. Erwollte nicht sagen, wie lange die Staatsanwaltschaft noch ermitteltund wann der Bericht publik gemacht werden kann.

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD), der selbst aus Duisburgstammt, hatte dem Ausschuss zunächst Einblick in den Berichtzugesagt, dies dann aber wieder zurückgenommen und zur Begründung aufdie Staatsanwaltschaft verwiesen.

Die Duisburger Behörde führt mitUnterstützung einer Kölner Polizei-Ermittlungsgruppe ein Mammut-Ermittlungsverfahren gegen unbekannt, um die Hintergründe desUnglücks vom 24. Juli mit 21 Toten aufzuklären. Die Partygänger warenbei einem Massenauflauf in einem Tunnel zu Tode gedrückt worden.Unabhängig von diesem Ermittlungsverfahren untersuchte die Essener Polizei nach dem Unglück, ob ihre Duisburger Kollegen bei dem Loveparade-Einsatz Fehler begangen haben.

Um den Essener Abschlussbericht geht der Streit.Vorwürfe gegen die Polizei hatte der Veranstalter Lopavent erhoben. Nach seiner Auffassung haben die Beamten im entscheidenden Moment mit einer Polizeikette das völlig überfüllte Veranstaltungsgelände abgesperrt und so den Besuchern die Fluchtmöglichkeit genommen.

Der Inspekteur der NRW-Polizei, Dieter Wehe, hatte dieser Darstellung Anfang September bei einer Sitzung des Landtagsausschusses widersprochen: Die Sperrung der Rampe sei auf Ersuchen des Veranstalters erfolgt, so Wehe.