EHEC-Quelle gesucht: Sprossen nach Hamm und Bochum geliefert

Berlin (dpa). Der unter EHEC-Verdacht stehende Sprossenbetrieb in Niedersachsen hat auch nach Bochum und Hamm geliefert. Ein Sprecher des NRW-Verbraucherschutzministeriums erklärte am Montag in Düsseldorf, es sei aber noch unklar, wann die Lieferung einging.

„Es wird geprüft, was geliefert wurde und was noch da ist„, sagte der Sprecher. Außerdem würden in NRW weiterhin Lebensmittel stichprobenartig auf den gefährlichen Keim untersucht.

Bislang seien alle Tests negativ, erklärte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv). „Nun stehen Sprossen im Fokus“, sagte der Lanuv-Sprecher. Auch auf Großmärkten werden weiter Proben bei Obst und Gemüse, das aus ganz Europa stammt, genommen.

Auch nach der Warnung vor Sprossen in Niedersachsen steht anderes Gemüse weiter unter EHEC-Verdacht. Derzeit sei kein Nachweis erbracht, ob es sich bei den Sprossen um die einzige wahrscheinliche Quelle handele, sagte der Sprecher von Agrarministerin Ilse Aigner (CSU), Holger Eichele, am Montag in Berlin.

Auch gebe es noch keinen Nachweis, dass tatsächlich die Sprossen des Hofes in Niedersachsen EHEC-Quelle seien. Aus Sicht des Ministeriums sei dies aber „sehr plausibel“; auch das Ministerium rate vom Verzehr von Sprossen ab. Das Aigner-Ressort habe die Länderbehörden gebeten, bundesweit schwerpunktmäßig Produzenten von Sprossen zu überprüfen.

Nun gehe es darum, Lieferketten und Kundenlisten des betroffenen Hofs auszuwerten. Alle Produkte des Herstellers seien unverzüglich vom Markt genommen worden.

Das Robert Koch-Institut (RKI) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) halten weiter an der Warnung vor rohen Gurken, Tomaten und Salat insbesondere in Norddeutschland fest, wie Eichele betonte.

Aigner wollte um 16.15 Uhr die Öffentlichkeit zur Lage informieren und zwar gemeinsam mit BfR-Präsidenten Andreas Hensel und dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.