Handel nimmt Gurken aus den Regalen

Gemüsehändler befürchten massive Einnahmeausfälle. Bakterium auf spanischen Salatgurken gefunden.

Düsseldorf. Eine Quelle der tödlichen Ehec-Infektionen ist gefunden: An drei Salatgurken aus Spanien hat das Hamburger Hygiene-Institut eindeutig den Durchfall-Erreger identifiziert. „Es ist nicht auszuschließen, dass auch andere Lebensmittel als Infektionsquelle infrage kommen“, teilte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) mit.

Viele Restaurants, Kantinen, Kliniken und Kindergärten streichen das fragliche Gemüse vom Speiseplan. Edeka und Rewe nahmen spanische Salatgurken aus dem Sortiment, ebenso Real, Metro-Großhandel und Kaufhof. Der Tengelmann-Konzern, Netto und Penny wollen auch reagieren. Gemüsehändler befürchten massive Einnahmeausfälle. „Die Auswirkungen sind katastrophal“, hieß es beim Deutschen Fruchthandelsverband.

Derweil breitet sich der Darmkeim in Europa aus. Fälle sind aus Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden und Schweden bekannt — es sind jeweils Reisende, die in Deutschland waren.

Aus dem Kreis Viersen und dem Kreis Kleve wurden erste Erkrankungen gemeldet. Nach Angaben des NRW-Verbraucherschutzministeriums gibt es keine Indizien dafür, dass Gemüse aus NRW mit den Keimen belastet sei.

Wissenschaftler der Uni Münster haben derweil den Keim identifiziert. Es handele sich um eine seltene Variante, die gegen viele Medikamente resistent sei, hieß es. Red