Spielerinnenwertung: Okoyino da Mbabi und die Harmlosigkeit in der Offensive
Nadine Angerer Beim Gegentreffer gegen Japan nicht schuldlos: Entschied sich für die kurze und damit falsche Ecke. WM-Bilanz: Vier Gegentore in vier Spielen. Ihre Bilanz der WM 2007: Weltmeisterin, kein Gegentor in sechs Spielen.
Linda Bresonik Rückte nach Kuligs Verletzung von rechts hinten in die Spielmacherposition und war sehr präsent, selbst wenn die Bundestrainerin sie auswechselte. Bresoniks WM war eine durchschnittliche.
Bianca Schmidt Defensiv solide. Aber leider nie mehr. Lief nicht einmal durch und schlug eine brauchbare Flanke.
Annike Krahn Schlug viele Bälle nach vorne, die Teil eines gepflegten Aufbaus hätten sein können. Krahn spielte keine schlechte, aber gewiss keine gute WM.
Saskia Bartusiak Gegen Japan mit zwei gravierenden Fehlern: Bei einem Stockfehler stockte den Zuschauern der Atem, dann kam sie in der 108. Minute zu spät, wie einst Jürgen Kohler gegen Marco van Basten bei der EM 1988. Auch damit wird die kühle Blonde in Erinnerung bleiben.
Babett Peter Ihre guten Flanken werden in Erinnerung bleiben. Leider aber auch ihre sichtbare Nervosität, die zu unzähligen Fehlpässen im Spiel führte.
Simone Laudehr Gewinnt den Titel als austrainierteste Spielerin im Team. Laudehr ist hochtalentiert und willensstark. Trotzdem wirkte sie so, als scheitere sie daran, die hohe Fehlerquote des Teams im Alleingang reduzieren zu wollen.
Kim Kulig Eine tragische WM-Figur. Werbe-Ikone, Vorschusslorbeeren ohne Ende. Dann eine WM, die für Kulig nie richtig begonnen hatte, weil das Spiel meist an ihr vorbei lief. Der Abschluss ist grausam: Kreuzbandriss.
Lena Goeßling Kam für Bresonik und spielte in ihrem zweiten WM-Einsatz hervorragend. Die Neu-Wolfsburgerin hat von dieser WM mehr profitiert als jede andere im deutschen Team.
Kerstin Garefrekes Sie spielt wie sie ist: Zurückhaltend, aber willensstark. Konzentriert, aber nie glamourös. Heraus kommt ein Mix: Mal wirbelt und trifft sie, dann taucht sie wieder ab — wie gegen Japan.
Celia Okoyino da Mbabi Im Spiel gegen Japan fragte man sich dauerhaft, wieso Silvia Neid sie nicht aus diesem Elend befreite. Da Mbabi war überspielt, technisch fehlerhaft. Spielte zwei Mal stark und zwei Mal schwach. Die Zukunft gehört ihr dennoch.
Melanie Behringer Sehr bemüht, sehr laufstark. Vor allem deswegen spielte sie wieder gegen Japan — und nicht Bajramai. Sie muss torgefährlicher werden.
Alexandra Popp Popp kam bei ihren kurzen Einsätzen nie an ihre Leistungsgrenze. Dabei hat sie alle Fähigkeiten — und wird das in einer noch langen, deutschen Offensiv-Karriere unter Beweis stellen können. Prinz hört auf, Grings wird bald folgen — dann ist viel Platz für Popp.