Debakel für deutsche Biathlon-Damen
Beim Sieg der Weißrussin Darja Domratschewa wird Evi Sachenbacher-Stehle als beste Deutsche nur 27.
Krasnaja Poljana (dpa). Die deutschen Biathlon-Damen haben im Verfolgungsrennen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi ein Debakel wie nie zuvor erlebt. Keine des DSV-Quartetts kam am Dienstag in Krasnaja Poljana unter die ersten 25.
Beste war Evi Sachenbacher-Stehle auf Rang 27. Andrea Henkel wurde 29. vor Laura Dahlmeier, Franziska Preuß wurde sogar nur 40. "Das reißt mich runter, meine Güte. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine deutsche Mannschaft so eine Packung bekommen hat", meinte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig.
Erstmals gab es seit der Aufnahme der Verfolgung in das Olympia-Programm 2002 kein deutsches Edelmetall. Jubeln durfte hingegen die Weißrussin Darja Domratschewa. Die 27-Jährige aus Minsk stürmte zu ihrem ersten Olympia-Gold, nachdem sie als Neunte des Sprints in das Rennen gegangen war. Es was zugleich der erste Olympiasieg einer Weißrussin bei Winterspielen überhaupt. Selbst eine Strafrunde nach dem letzten Stehendschießen konnte sie nicht mehr aufhalten. "Das hat sie sich redlich verdient. Ich bin überglücklich", sagte ihr deutscher Trainer Klaus Siebert.
Silber holte in dem Flutlichtrennen die Norwegerin Tora Berger, Bronze ging etwas überraschend an die Slowenin Teja Gregorin. Die Sprint-Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina aus der Slowakei wurde nach zwei Fehlschüssen Sechste.
Für die deutschen Biathletinnen hatten sich die vagen Medaillen-Hoffnungen schon früh erledigt. Evi Sachenbacher-Stehle als Sprint-Elfte und Andrea Henkel als 22. in das Rennen gestartet, hatten noch ein wenig nach vorn geschielt.
Doch erschreckend schwache Schießleistungen machten die Verfolgung zum Desaster. "Was soll man dazu sagen?", meinte Magdalena Neuner in der ARD. Die zweimalige Olympiasiegerin von Vancouver versuchte zu trösten: "Haken dran machen."