Erneut Umweltaktivist vor Olympia-Eröffnung inhaftiert

Sotschi (dpa) - Russische Behörden haben vor dem Olympia-Start einen zweiten Umweltaktivisten inhaftiert, der massive Ökoschäden am Ort der Winterspiele kritisiert.

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Unter Ausschluss der Öffentlichkeit verurteilte ein Gericht in Krasnodar den Umweltschützer Igor Chartschenko zu fünf Tagen Arrest, wie die Oppositionspartei Jabloko mitteilte. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International betonte, dass Chartschenko schon der zweite politische Gefangene seit dem 3. Februar sei. Zuvor war der Umweltaktivist Jewgeni Witischko zu 15 Tagen Arrest verurteilt worden.

Amnesty warf den russischen Behörden vor, Chartschenko gewaltsam festgenommen zu haben. Der Aktivist habe anders als von der Polizei behauptet keinen Widerstand geleistet, kritisierte die Organisation nach Sichtung von Videomaterial. „Sportlichkeit und Fairplay sind die Eckpfeiler des olympischen Geistes. Aber die russischen Behörden scheinen diese Regel über Bord geworfen zu haben - und lieber kritische Stimmen vor den Spielen zum Schweigen zu bringen“, sagte Sergej Nikitin von Amnesty International in Moskau.