Die Welt ist klein
Im Trubel der Großstadt Peking gibt es immer wieder auch schöne Momente.
Gestern Abend spät in der Beijing Subway. Viele Leute unterwegs in Peking. Und selbst unterwegs ins Bett im olympischen Pressedorf. Die Stationen sind inzwischen bekannt. Eigentlich sollte es ein Taxi sein, aber darauf warten schon über hundert Pressemenschen. Also wieder U-Bahn.
Moderner als in Düsseldorf, nicht so schön wie die Schwebebahn in Wuppertal, und sehr schnell. Die Menschen in Peking haben sich daran gewöhnt, dass Hunderte von anderen Menschen durch die Gegend rennen mit einem farbigen in Plastik eingeschweißten Zettel um den Hals mit Passfoto, Namen des Menschen und Namen der Zeitung, in deren Auftrag man in Peking ist.
Und immer mehr Menschen in Peking reagieren darauf, immer mehr Menschen in Peking haben immer mehr Lust auf einen kleinen Gedankenaustausch, auf ein paar kleine Anekdoten über Olympia, die Sportbegeisterung der Chinesen, das Klima und die Umweltverschmutzung in Peking. Je näher Olympia rückt, je gesprächiger werden die Menschen.
Das ist ein sehr schönes Gefühl, weil man irgendwie dann doch wieder glauben kann, dass der Sport etwas bewegen kann, vielleicht sogar ein wenig verändern kann. Aber gestern Abend war es dann doch nochmal ganz anders. Huixinxienankou ist eine Umsteigestation, Rucksack schnell auf den Rücken, Umsteigen in die Linie 5 Richtung Tiantongyuan North (man gewöhnt sich daran) und plötzlich sagt eine junge Dame: "Auf Wiedersehen."
Ein schneller Blick zurück, studiert hat sie in Köln an der Deutschen Sporthochschule. "Viel Spaß in Peking" ruft sie noch, dann gehen die Türen zu. Peking ist unvorstellbar groß, aber die Welt ist irgendwie auch ganz schön klein. Ein schöner Moment in Peking.