2018 aus Sicht der DEG Ein wechselhaftes Jahr für die Düsseldorfer EG

Düsseldorf · 2018 war für die Düsseldorfer Eishockey-Profis und ihre Fans lange kein einfaches Jahr. Im März verpassten sie die Play-offs, Trainer und zahlreiche Spieler mussten gehen. Doch seit dem Umbruch im Sommer läuft es.

Die Topstürmer Philip Gogulla (l) und Alexander Barta stehen symbolisch für den Höhenflug der DEG.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Man hätte dieses Jahr nicht zwigend Eishockeyspiele sehen müssen, um die Stimmung bei der Düsseldorfer EG zu erfassen. Dafür hätte es gereicht, den öffentlichen Ansprachen von Alexander Barta zu lauschen. Zwei Mal hat der 35 Jahre alte Topspieler in 2018 übers Hallenmikrofon zu den DEG-Fans gesprochen. Zunächst im März am Ende der Saison 2017/18, zuletzt nun kurz vor Weihnachten, Mitten in der Saison 2018/19. Und die Stimmung hätte nicht unterschiedlicher sein können in diesem äußerst wechselhaften Jahr für die Düsseldorfer Eishockeyseele.

2018 begann, wie es eigentlich nicht besser beginnen kann: mit einem Auswärtssieg beim ewigen Rivalen aus Köln. Danach stand die DEG auf Platz acht mit gerade mal zwei Zählern Rückstand auf Rang fünf. Doch die Freude sollte nicht lange halten. Aus den letzten 14 Spielen gab es nur noch vier Siege.

Der sonderbare Trainer Mike Pellegfrims wurde immer sonderbarer, sah und fand außen wie innen immer mehr Feinde, in der Mannschaft taten sich Risse auf. Irgendwann mussten der Trainer und erste Spieler gehen, doch auch das half nicht mehr, am Ende verpasste die DEG erneut die Play-offs. Mit all den üblichen wie unschönen Nebengeräuschen.

Der Umbruch hatte kurzfristig nur neuen Ärger gebracht

Auch die lange Zeit genügsamen Fans — Mitte Februar noch freudetrunken ob des Abschiedsspiels von Vereinsikone Daniel Kreutzer an der schneewalzernden Brehmstraße — waren nun gehörig angefressen. Der im Sommer 2017 groß angekündigte Umbruch hatte intern zwar die längst überfällige Professionalisierung der Strukturen gebracht, sportlich aber zunächst nichts als neuen Ärger. Manch einer forderte gar die Entlassungen von Geschäftsführer Stephan Adam und Manager Niki Mondt.

Also stand Mitte 2018 der nächste Umbruch an. Der der Mannschaft. Mit und organisiert von Adam und Mondt, die die Volksseele bereits nach wenigen Wochen beruhigten, weil sie plötzlich unerwartet große Namen verpflichteten. Die Topstürmer Ken-André Olimb, Calle Ridderwall, Jerome Flaake sowie Philip Gogulla und vor allem den renommierten Trainer Harold Kreis. Drei davon Rückkehrer, einer gebürtiger Düsseldorfer. Viel mehr geht nicht in dieser manchmal seltsam vergangenheits- und heimatverliebten Sportwelt.

Sieben Siegen nach sieben Spielen

Trotzdem brauchte es schnelle Erfolge, um die Aufbruchstimmung in die Saison zu retten. Und die kamen: Nach sieben Spielen stand die DEG mit sieben Siegen sogar an der Tabellenspitze. Und auch nach deutlich mehr als der Hälfte der Hauptrunde ist sie weiter ein Spitzenteam, lockt wieder mehr Zuschauer und Spnsoren an. Adam und Mondt stellt niemand mehr in Frage, der Ex-Kölner Gogulla ist mittlerweile Publikumsliebling.

Nur wie geht es weiter? Der Kader kann es im Frühjahr in den Play-offs weit bringen, sogar sehr weit. Allerdings wissen die Beteiligkeiten selbst am besten, dass es dafür neben den eigenen Qualitäten auch weiterhin glückliche Fügungen braucht: schwächelnde Topklubs, überragende Einzelspieler, die das Team an schwachen Tagen tragen, kaum Verletzungspech. Geschäftsführer Adam warnt dieser Tage nicht umsonst vor übertriebener Erwartungshaltung.

Im Sommer laufen zahlreiche Verträge aus

2019 kann trotzdem ein großes Jahr werden. Aber auch erneut ein wechselhaftes. Selbst wenn der sportliche Höhenflug bis zum Saisonende dauert, ist noch nicht absehbar, wie der Kader danach aussieht.

Zahlreiche Verträge laufen aus, vor allem von Leistungssträgern, die häufig Gehaltssteigerungen verlangen werden. Alle wird die DEG nicht halten können. Dafür fehlt das Geld. Einer hat allerdings bereits verlängert: Kapitän Barta. Er wird also auch 2019 wieder zu den Fans sprechen. Die Frage ist nur, in welcher Stimmung.