Deutsche Eishockey Liga DEG verliert wildes Spiel gegen Berlin
Düsseldorf · Beim 4:5 nach Penaltyschießen leistet sich die DEG zu viele Fehler. Philip Gogula ist einer der wenigen Lichtblicke.
Hinterher stand Alexander Barta wieder mit dem Mikrofon auf dem Eis des Rather Domes und richtete ein paar Worte an die Fans. Das hatte er bereits im Frühjahr getan, allerdings ging es damals darum, sich für eine Saison ohne Play-offs zu entschuldigen. Daran erinnerte der DEG-Kapitän am Sonntagabend, als er den Fans im Namen der Mannschaft frohe Weihnachten wünschte – und gefeiert wurde. Denn die neue Düsseldorfer EG ist eine völlig andere als die aus der Vorsaison. Nach 31 Spieltagen stehen die Spieler von Harold Kreis auf Rang zwei der Deutschen Eishockey Liga, daran änderten auch das „unbefriedigende Spiel“ und die „kuriosen Tore“ (O-Ton Trainer Harold Kreis) am Sonntag nichts: ein 4:5 nach Penaltyschießen gegen die Eisbären Berlin.
Nicht nur die DEG insgesamt hat sich entwickelt. Das gilt vor allem für Philip Gogulla, mit zwei Toren und einer Vorlage gegen Berlin bester Düsseldorfer. Bereits durch seinen ersten Treffer des Tages hatte der Flügelstürmer genauso viele Scorerpunkte gesammelt wie in der kompletten Hauptrunde der Vorsaison. Damals spielte er noch in Köln und kam in 51 Einsätzen auf 31 Punkte. Bei der DEG steht er jetzt schon bei 33. Was ihn direkt nach dem Spiel aber wenig kümmerte: „Ich achte nicht auf meine Punkte, es interessiert mich nicht, ob ich Topscorer bin oder werde“, sagte Gogulla, der am Sonntag lange einer der wenigen Lichtblicke aus Düsseldorfer Sicht war.
Für Alex Barta war es nicht der glücklichste Tag
War das erste Drittel (2:1) noch ganz ansehnlich, leisteten sich die Gastgeber vor allem im Mittelabschnitt immer wieder Stockfehler, ungenaue Pässe und unnötige Strafzeiten. Hinzu kam eine gehörige Portion Scheibenpech, was die Berliner zu zwei Treffern nutzten. Beide Male war DEG-Kapitän Alexander Barta beteiligt: Vor dem 2:2 verlor er den Puck, beim 2:3 saß er auf der Strafbank.
Auch danach wurde es zunächst nicht besser, immer neue DEG-Fehler ermöglichten den Gästen Riesenchancen auf das 4:2. Doch sowohl gegen Marcel Noebels (38.) als auch gegen Martin Buchwieser (39.) parierte Fredrik Pettersson Wentzel glänzend.
Bereits am Freitag durfte der Schwede mal wieder das DEG-Tor hüten. Zuvor hatte Mathias Niederberger sieben Mal in Folge gespielt. Was einerseits an seinen überragenden Vorstellungen, andererseits an der Erkältung von Pettersson Wentzel lag. Am Wochenende war der Goalie wieder fit, aber natürlich war ihm zu Beginn des Derbys in Krefeld die Pause anzumerken. Beim ersten Tor der Pinguine zum 1:1 sah er unglücklich aus. Trainer Kreis gab hinterher zu, etwas nervös wegen seines Torwarts gewesen zu sein. Was sich im Nachhinein als unbegründet herausstellte. Nach dem Tor zum 2:2 fand Pettersson Wentzel zu seinem Spiel und war einer der Hauptgründe dafür, dass die DEG in Krefeld mit 4:2 gewann.
Am zweiten Weihnachtstag kommt Iserlohn in den Dome
Am Freitag in Krefeld erfolgreich: Christian Kretschmann. Der ehemalige KEV-Spieler erzielte ausgerechnet gegen den Ex-Verein sein erstes Tor für die DEG. Und auch am Sonntag verewigte er sich auf dem Spielberichtsbogen, als er in die Drangphase der Berliner hinein das 3:3 durch Kevin Marshall vorbereitete.
Im letzten Drittel brachte Jaedon Deschenau die DEG in diesem weiter fehlerhaften und dadurch wilden Spiel erneut in Führung. Doch auch das reicht noch nicht, in Überzahl glichen die Eisbären aus. Also ging es in die Verlängerung, in der nicht viel passierte. Im Penaltyschießen erzielte Berlins Jamie MacQueen den einzigen Treffer, was die dritte DEG-Niederlage in den vergangenen vier Heimspielen besiegelte. Allerdings kann sie es gleich am zweiten Weihnachtstag wieder besser machen, dann kommt Iserlohn um 14 Uhr (WZ-Livticker) in den Dome.