Eishockey Die Tops und Flops des DEG-Wochenendes
Düsseldorfer · Zwei Spiele — zwei Siege, die Düsseldorfer Eishockey-Profis sind weiter in Form. Erst siegen sie 3:1 gegen Wolfsburg, dann 3:2 in Straubing. Was lief dabei gut? Was schlecht?
Die nächsten beiden Spiele, die nächsten beiden starken Schlussdrittel, die nächsten beiden Siege. Am Freitag gewann die DEG 3:1 gegen Wolfsburg, am Sonntag 3:2 in Straubing. Deswegen steht sie nach 28 Spieltagen wieder auf Rang zwei der Deutschen Eishockey Liga.
Top: Mathias Niederberger
Regelmäßige Leser dieser kleinen Serie erleben gerade ein Déjà-vu. Denn Mathias Niederberger reiht eine Topleistung an die nächste. Das kann man in Zahlen ausdrücken: nur drei Gegentore in 120 Minuten, 49 Paraden, Fangquoten von 95,0 und 93,8 Prozent. Das kann man an einzelnen Aktionen festmachen: Gegen Wolfsburg vereitelte er im Mitteldrittel zwei Hundertprozentige der Gäste, in Straubing hielt er im zweiten Abschnitt Schüsse, die nur wenige Torhüter in der Liga parieren. Die Glanztat in der 29. Minute gegen Mitchell Heard mit der Stockhand gehört zu den Szenen des DEL-Wochenendes.
Flop: Start gegen Wolfsburg
Die DEG baute ihre Erfolgsserie im letzten Drittel aus und steht nun bei 42:17 Toren. Das wird von allen Seiten gelobt, nur Alexandre Picard fand jüngst einen Grund für die erfolgreichen Aufholjagden, der wenig Anlass zur Freude gibt: „Wir kommen häufig zu langsam ins Spiel“, sagte der Verteidiger. Und hat recht: Seit fünf Spielen ging die DEG nicht mit einer Führung in die erste Pause. Gegen Wolfsburg lag sie gar 0:1 zurück, weil sie oft hinterherlief und nur sechs Schüsse aufs Tor brachte.
Top: Marshalls Rettungsaktion
Kevin Marshall steht selten im Fokus, und ist trotzdem einer der Lieblingsspieler von Manager Niki Mondt: „Er macht keine fünf Highlight-Aktionen pro Spiel, aber auch kaum Fehler und hat Grit. Von solchen Spielern haben wir ja nicht so viele.“ Am Freitag sorgte Marshall aber für eine Aktion, die danach mehrere Male in Zeitlupe gezeigt wurde: Acht Minuten vor dem Ende jubelten die Gäste schon, weil der Schuss von Daniel Sparre zum Tor trudelte, ehe Marshall den Puck von der Linie kratzte. So blieb es beim 2:1.
Flop: Ausfälle
Bislang ist die DEG vom ganz großen Verletzungspech verschont geblieben, mehr als zwei Spieler fehlten selten gleichzeitig. Am Freitag war das anders, da fielen in Flaake, Strodel, Ebner und Olimb vier Stammkräfte aus, was sich deutlich bemerkbar machte. Vor allem die Mittelstürmer mussten Schwerstarbeit leisten. Da zeigte sich, dass der Kader „eben nicht so tief besetzt“ ist, wie Manager Mondt sagte. Die Fortsetzung des Höhenflug ist keinesfalls garantiert, die DEG muss gesund bleiben. Vier oder mehr Ausfälle auf Dauer gleichwertig zu ersetzen, wie es München und Mannheim seit Wochen machen, könnte die DEG nicht. Umso wichtiger, dass Olimb am Sonntag gleich wieder spielte, auch Flaake, Strodel und Ebner sind auf dem Weg der Besserung.
Top: Die erste Reihe
Alexander Barta (9 Tore/19 Vorlagen), Philip Gogulla (13/14) und Jaedon Descheneau (8/17) sind als interne Topscorer über jeden Zweifel erhaben, aber in den vergangenen Wochen hatten sie etwas nachgelassen. Bis zum 20. Spieltag sammelte die erste Reihe durchschnittlich 3,3 Scorerpunkte pro Spiel, in den ersten sechs Spielen danach waren es nur noch 1,1 – was vor allem an Descheneau lag, der komplett leer ausging. Prompt gingen drei der sechs Spiele verloren. Wegen der Ausfälle der Zweite-Reihe-Stürmer Flaake und Olimb war das Top-Trio am Freitag nun besonders gefordert, und kam zurück: Barta erzielte den Siegtreffer, Gogulla und Descheneau bereiteten alle drei Tore vor. Am Sonntag im Straubing machten die beiden Flügelstürmer aus dem 1:2 ein 3:2. Machte ingesamt sieben Scorerpunkte in zwei Spielen.
Top: Marco Nowak
Es ist gar nicht so einfach, an diesem Wochenende viel Negatives zu finden, deswegen gibt es ein viertes Top: Verteidiger Marco Nowak. Der 28-Jährige stand lange im Schatten der Kollegen, was nicht zwingend an ihm, sondern an der Fülle an Erfolgsgeschichten im DEG-Kader lag. Doch als sich Nummer-eins-Verteidiger Bernhard Ebner verletzte, brauchte es einen, der die Lücke ausfüllt, und das tut Nowak. Nach sieben Scorerpunkten in den ersten 21 Spielen (0,3 im Schnitt) sammelte er nun acht Zähler in sieben Spielen (1,1). Zudem steht er mehr als 20 Minuten auf dem Eis. Am Wochenende traf er zwei Mal, schoss acht Mal aufs Tor und blockte drei gegnerische Schüsse. Außerdem organisierte er das Powerplay, spielte kluge Pässe und stand defensiv sicher.