DEG siegt 4:2 in Krefeld Kretschmanns Premieren-Tor kommt für die DEG zur rechten Zeit
Krefeld · 30 Spieltage hat es gedauert, ehe der neue Mittelstürmer Kretschmann sein erstes Tor erzielt hat – ausgerechnet beim Sieg über seinem Ex-Klub aus Krefeld.
Die Düsseldorfer EG hat seit Sommer drei neue Fans aus Mönchengladbach: die Eltern sowie den Bruder von Christian Kretschmann. Natürlich waren die Kretschmanns auch am Freitagabend da, als die DEG zum dritten Straßenbahnderby der Saison bei den Krefeld Pinguinen spielte. Das ist für die Familie kein unbekannter Ort, schließlich hat Sohn Christian das Eishockeyspielen einst an der Westparkstraße gelernt. Zwar auf der anderen Straßenseite in der alten Rheinlandhalle, aber auch in der neueren Multifunktionsarena trug er das KEV-Trikot.
Im Sommer 2017 wechselte er nach Augsburg, um ein Jahr später zurück ins Rheinland zu kommen. Allerdings nicht zum KEV, sondern zur DEG. Natürlich hätte er sich danach einige Frotzeleien alter Weggefährten anhören müssen, aber das habe ihn von der Richtigkeit der Entscheidung nicht abbringen können. „Ich liebe es, für die DEG zu spielen“, sagte Kretschmann am Freitagabend, als er den vorerst schönsten Tag im DEG-Trikot erlebte. Nicht nur, dass er mit dem neuen Verein erstmals gegen den alten gewann, er selbst hatte mit dem Treffer zum 2:1 gehörigen Anteil daran. Am Ende hieß es 4:2 (2:1, 1:1, 1:0) für die DEG, die Platz zwei in der Deutschen Eishockey Liga festigte.
Kretschmanns war schwer in die Saison gekommen
Das freute vor allem Harold Kreis: „Wir haben vorher besprochen, dass wir wieder mehr Tempo brauchen, das haben die Jungs heute gemacht. Das Tor war die Belohnung für einen sehr guten Forecheck der vierten Reihe.“ Für Kretschmann war es aber nicht nur wegen des Gegners ein besonderes, es war sein erstes überhaupt für die DEG. Entsprechend fiel sein Jubel aus. Zurückhaltung, weil es gegen den Heimatverein ging? „Nein, ich bin ja schon etwas länger hier weg. Und im Endeffekt ist das ein Beruf. Ich spiele jetzt für die DEG“, sagte der 25 Jahre alte Stürmer, der schwer in die Saison gekommen war.
Während die Kollegen an den ersten sieben Spieltagen von Sieg zu Sieg eilten und bis an die Tabellenspitze stürmten, saß Kretschmann mit einem Muskelfaserriss auf der Tribüne. Kaum war er wieder da, gab es vier Niederlagen am Stück. Die hatten natürlich nichts mit ihm zu tun, dennoch schmerzte das. „Ich war schon häufiger in meiner Karriere verletzt, aber Anfang der Saison ist mit der bitterste Zeitpunkt, man kämpft ja auch um die Plätze.“
Den in der vierten Reihe hat er sich längst erkämpft. Und er ist zufrieden damit. „Wir haben, bevor ich unterschrieben habe, besprochen, was meine Rolle ist: die vierte Reihe führen und Unterzahl. Damit bin ich zufrieden, und es läuft gut: Wir sind die beste Unterzahlmannschaft und bekommen als vierte Reihe knapp zwölf Minuten Eiszeit pro Spiel. Das ist völlig in Ordnung.“ So soll es auch am Sonntag weitergehen, dann kommen die Eisbären Berlin um 16.30 Uhr (WZ-Liveticker) in den Rather Dome. Die drei neuen DEG-Fans aus Mönchengladbach dürften dabei aufgeregt zusehen.