2:3 gegen Bremerhaven DEG rennt nur hinterher und verliert verdient
Düsseldorf · Die Düsseldorfer Eishockey-Profis kommen nicht richtig ins Spiel und unterliegen Bremerhaven mit 2:3 nach Penaltyschießen.
Bernhard Ebner brauchte einige Zeit, um eine Antwort zu finden. Dabei war die Frage die übliche an einen Spieler, der wochenlang verletzungsbedingt gefehlt hatte. Wie das Comeback denn so gewesen sei. Ebner überlegte und überlegte, bis er schließlich sagte: „Ich habe mich okay gefühlt, aber gefühlsmäßig hat die Mannschaft heute etwas langsam gespielt.“ Damit vertrat der DEG-Verteidiger keine Minderheitenmeinung. Die meisten der nur knapp 5300 Zuschauer im Rather Dome sahen am Mittwochabend eine seltsam lethargische DEG. Am Ende stand ein 2:3 nach Penaltyschießen gegen Bremerhaven, nachdem die DEG weiter auf Rang zwei der Deutschen Eishockey Liga steht.
Ebner erlebte das meist von außen, weil er langsam wieder herangeführt werden sollte, schließlich hatte er seit Mitte November kein Spiel mehr gemacht. Nach zwei Dritteln hatte er nur nur knapp fünf Minuten Eiszeit bekommen, aber die reichten, um auf dem Statistikzettel aufzutauchen: In der 36. Minute spielte einen Pass über das halbe Eis in den Lauf von Philip Gogulla, der zum 1:1 traf.
Man musste allerdings schon ein sehr rot-gelbes Herz haben, um das Zwischenergebnis nicht für schmeichelhaft zu halten. Besonders im zweiten Drittel lief die DEG meist hinterher. Was umso ärgerlicher war, da sich die aufregenden Szenen fast ausschließlich in ihrer Zone ereigneten. Immer wieder kamen die Bremerhavener zu freien Schüssen aus dem gefährlichen Bereich direkt vor dem Tor. Es war fast so, als wollten die Düsseldorfer die mahnende Worte von DEG-Geschäftsführer Stefan Adam im Pausen-Interview („Wir sind kein Überteam.“) mit einer besonders biederen Darbietung untermauern. „Wir sind den ganzen Abend der Scheibe hinterhergelaufen. Und wenn man nur hinterherläuft, ist es schwierig, in den Spielfluss zu kommen“, fasste DEG-Trainer Harold Kreis das Geschehen angemessen zusammen.
Jaedon Deschenau sichert einen Punkt
Hätte Mathias Niederberger, der zum siebten Mal in Folge spielte und den Kampf um das DEG-Tor vorerst für sich entschieden hat, nicht gleich ein Dutzend Großchancen zunichte gemacht, die Düsseldorfer hätten früh hoffnungslos zurückgelegen. Doch bis zur zweiten Sirene musste er lediglich den Treffer von Alexander Friesen (33.) hinnehmen.
Das änderte sich im Schlussdrittel, der eigentlichen Stärke der DEG. Aber an diesem komischen Mittwochabend wollte nicht mal das klappen. Stattdessen sprang der Puck nach einem eher harmlosen Schuss von Bremerhavens Fedor Kolupaylo von Niederberger an Verteidiger Kevin Marshall und von dort ins DEG-Gehäuse. Ein Tor wie ein Symbol für dieses wenig ansehnliche Spiel, in dem die DEG trotzdem noch ausglich. Jaedon Deschenau traf knapp 80 Sekunden vor Schluss zum 2:2. Das brachte einen Punkt, im elend langen Penaltyschießen (18 Schüsse) setzten sich die Gäste dann mit 2:1 durch und gewannen das Spiel. Besser kann es die DEG bereits am Freitag machen, dann geht es nach Krefeld.