Düsseldorfer EG „Bulle“ Turnbull brennt auf Revanche

Vor einem Jahr verließ der Stürmer die DEG. Nach dem 2:4 im ersten Duell sind er und die Haie heiß auf einen Derbysieg.

Foto: Witters

Düsseldorf. Genau ein Jahr ist vergangenen, seit die Düsseldorfer EG und Travis Turnbull ihre Zusammenarbeit beendet haben. Der Stürmer hatte der Deutschen Eishockey Liga nach der Auflösung seines Vertrages im Dezember 2015 zunächst den Rücken gekehrt und spielte anschließend für den schwedischen Erstligisten Färjestad BK. Dass der inzwischen 30-Jährige im Sommer wieder nach Deutschland zurückkehren und sich den Kölner Haie anschließen würde, war da wohl bereits klar.

„Wenn ein Spieler nicht mehr den Willen und die Leidenschaft zeigt, für unsere DEG zu spielen, sollten wir ihn ziehen lassen“, sagte Düsseldorfs Cheftrainer Christof Kreutzer damals. Nachdem Turnbull in der vergangenen Saison nahezu die komplette Vorbereitung verpasste, weil er in den USA lange auf die Geburt seiner Tochter wartete, lief er seiner Form hinterher. Nach der Doping-Posse um seinen Sandkasten-Freund Michael Davies und dessen Abschied aus Düsseldorf schien auch für Turnbull die Zeit am Rhein abgelaufen zu sein. Und sie war es.

Am Sonntag trifft der US-Amerikaner mit den Haien auf die DEG, zum zweiten Mal in dieser Saison. Bei der 2:4-Niederlage der Kölner im Dome steuerte er einen Treffer bei. Jedem Spieler in rot und gelb dürfte klar sein, dass die Haie und vor allem Turnbull auf Revanche brennen. „Da liefen Sachen, die hatten nichts mit Eishockey zu tun. Mehr will ich nicht sagen“, sagte der Stürmer im Sommer rückblickend gegenüber dem „Express“. „Für meinen Wechsel nach Köln habe ich auch eine Menge Hass-Mails bekommen. Keiner hat verstanden, weshalb ich diesen Schritt gegangen bin.“

Einige DEG-Anhänger hatten einst mit der „KG Turnbull 71“ sogar eine eigene Karnevalsgesellschaft für den Fanliebling gegründet. Alles vergessen? Nicht bei den Düsseldorfer Spielern, die nach einem Check von Bernhard Ebner an Turnbull in einem Vorbereitungsspiel in Köln allesamt jubelten. Turnbull hat dies nicht gefallen — genauso wenig wie die 2:4-Niederlage gegen den Ex-Club vor vier Wochen. Ein Sieg gegen die DEG im Derby wäre für ihn wohl ein besonderes Geschenk vor dem Fest.