Düsseldorf EG Das Warten auf die richtige Reaktion der Mannschaft
Bei der DEG wurden in den vergangenen Tagen viele Gesprächen geführt. Jetzt will der Trainer sehen, dass die Inhalte bei den Spielern angekommen sind.
Düsseldorf. Geredet haben sie in den vergangenen Tagen viel bei der Düsseldorfer EG. Der Trainer mit seinem Assistenten, beide gemeinsam mit den Spielern. Auch die Gesellschafter haben gesprochen — untereinander und mit Christof Kreutzer. Der 49-Jährige möchte am bevorstehenden Wochenende jetzt endlich auch wieder jubeln können. „Wir haben viele Dinge besprochen, damit wir wieder auf den richtigen Weg kommen. Es ist Teamarbeit gefragt. Nur die Mannschaft als Ganzes kann sich da rausziehen“, sagt Kreutzer.
Vier Niederlagen in Folge gehen an keinem Sportler spurlos vorbei. Spieler hinterfragen sich, suchen nach Antworten vor den Mikrofonen und im Trainingsalltag nach Lösungsmöglichkeiten, um diese auf dem Eis möglichst umzusetzen, wenn es wieder um die nächsten Punkte geht. „Dass wir mental etwas angeschlagen sind, müssen wir versuchen, auszublenden“, erklärt der Cheftrainer. Die Profis des Tabellen-13. haben nach jeder der vier jüngsten Begegnungen in der Deutschen Eishockey Liga stets sich selbst in die Pflicht genommen. Auf andere Aspekte hinzuweisen, wie unzureichende Schiedsrichter-Leistungen oder Glück der anderen Mannschaften in spielentscheidenden Situationen, ist nicht die Art der DEG-Spieler - und wäre der falsche Ansatz.
„Für die Mannschaft ist es eine harte Phase. Das haben wir noch weiter analysiert. Wir spielen unser Spiel nicht über 60 Minuten. Ich glaube aber, die Mannschaft ist auf dem richtigen Weg, das zu verstehen“, sagt Kreutzer, der in diesen Tagen auch als Psychologe gefragt ist. „Da muss jetzt jeder mitziehen. Wer das nicht tut, erntet keinerlei Verständnis und ist fehl am Platze. Das weiß jeder und sollte es auf und neben dem Eis verkörpern.“
Deutliche Worte des Trainers, der keinem offen mit einem möglichen Rauswurf droht, aber den Spielern nach zuletzt vier Niederlagen hintereinander klar gemacht hat, dass es Zeit wird, endlich in die Spur zu finden. Weniger Strafzeiten durch disziplinierteres Eishockey und individuelle Leistungssteigerungen sollen die Grundpfeiler für einen Aufschwung sein. „Jeder weiß, dass er alles dafür tun muss. Sollte das nicht so sein, sagen wir: ,Bleibst du auf dem anderen Weg, wirst du weniger Eiszeit bekommen.’ Die Hürde, die vor uns steht, ist mächtig. Das Positive ist: Wir haben die Chance, das zu schaffen“, sagt Kreutzer, der in den beiden Auswärts-Derbys am Wochenende in Krefeld und Köln die richtige Reaktion erwartet.
Verständliche Reaktionen gab es in der eigenen Kabine zuletzt nach den Negativ-Erlebnissen, wie Kreutzer berichtet: „Da zuckt keiner mit den Schultern und beeilt sich sonntags, um pünktlich zum Tatort zu Hause zu sein. Der Eine sitzt vielleicht still in der Kabine, der Andere macht mal eine Tür kaputt. Aber die Jungs sind natürlich angepisst.“ In Krefeld soll am Freitagabend endlich wieder etwas zum Lachen geben. Es würde bedeuten, dass die Spieler verstanden haben.