Düsseldorfer EG DEG mit Offenbarungseid in München

München. Debakel für die Düsseldorfer EG. Das Team von Trainer Christof Kreutzer verlor am Freitag Abend beim EHC München vor 4180 Zuschauern in der Olympia-Eishalle unter dem Olympiaturm auch in der Höhe völlig zu Recht mit 1:7 (1:3/0:2/0:2) und hat nun bereits sechs Punkte Rückstand auf den letzten Vor-Play-off-Platz.

Die DEG hat nun bereits sechs Punkte Rückstand auf den letzten Vor-Play-off-Platz.

Zwar ist der souveräne Tabellenführer sicher eine hohe Hürde, doch ein derartiger Offenbarungseid lässt Schlimmes befürchten. Da die Mannschaft auf Malta bewies, dass sie sich versteht, muss die Frage nach der Qualität des Kaders gestellt werden. Die Ausfälle alleine können keine alleinige Erklärung für die Leistungen sein.

Das Verletzungspech trifft die DEG in dieser Saison sicher hart. Mit Stephan Daschner, Daniel Kreutzer, Christoph Gawlik und Norm Milley fielen am Freitag Abend in München erneut vier Akteure aus. Allerdings musste auch der amtierende Deutsche Meister in Matt Smaby, Florian Kettemer, John Rogl, Frank Mauer, Tobias Wörle sowie Joachim Ramoser auf sechs Profis verzichten. Es scheint, als wenn in der engen und umkämpften - spielerisch jedoch oft limitierten Deutschen Eishockey-Liga (DEL) - der Weg zum Sieg immer stärker über das physische Element versucht wird zu erreichen.

Debakel in München: DEG verliert 0:7
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Debakel in München: DEG verliert 0:7

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Leider mutet es so an, als wenn dabei offenbar die Grenzen der Fairness zuweilen bewusst überschritten werden. Der rüde Check des Wolfsburgers Armin Wurm gegen Norm Milley fällt in diese Kategorie, doch auch andere Klubs beschweren sich über die teilweise brachiale Gangart. Während bei Milley der Wurm drin war, wurden am vergangenen Sonntag gegen Nürnberg die Kölner Schlüsselspieler Shawn Lalonde und Christian Ehrhoff hart attackiert. "Die Top-Spieler werden besonders angegangen. Das waren zwei Checks gegen den Kopf. Ich finde, die Liga sollte da im Sinne der Gesundheit genauer hinsehen", sagte Haie-Kapitän Moritz Müller.

Mit Steve Pinizzotto haben auch die Münchener einen bösen Buben in ihren Reihen. Die Befürchtung, dass der 32-Jährige aus Toronto den Spielern der DEG körperlich zusetzen könnte, war allerdings unbegründet. Dazu hätten die Düsseldorfer schließlich erstmal in die Nähe von umkämpften Situationen kommen müssen. Vom ersten Bully weg aber war auf dem Eis der altehrwürdigen Olympia-Eishalle auf dem Oberwiesenfeld ein Klassenunterschied auszumachen. Bereits nach vier Minuten musste DEG-Schlussmann Niederberger spektakulär gegen Abeltshauser retten. Nur zwei Minuten später jedoch war der tapfere Niederberger dann auch schon geschlagen.

Andreas "Meister" Eder hatte bei seinem 1:0 keine Mühe, weil die Abwehr der DEG komplett passiv agierte. Kurz darauf musste Ebner auf die Strafbank, was der EHC durch Seidenberg umgehend zum 2:0 nutzte (8.). Geschickt ließen die Münchener auch in der Folge den Puck schnell zirkulieren. Die DEG kam nahezu immer einen Schritt zu spät, teilweise sah es aus wie das berühmte Rennen zwischen Hase und Igel. Hinzu kamen eklatante Defizite wie beim 0:3. Nach einem Lattentreffer von Joslin standen vier Düsseldorfer gegen Mads Christensen, doch an die Scheibe kam der Däne und sorgte so schon nach einer Viertelstunde für die Entscheidung.

Das Tor von Drayson Bowman (19.) sollte sich am Ende als Ehrentreffer entpuppen. Schon nach 135 Sekunden im zweiten Anschnitt erhöhte München erneut in Überzahl und wieder durch Seidenberg auf 4:1. Nach dem 5:1 von Keith Aucoin (27.) nahm Kreutzer den entnervten Niederberger vom Eis. Sein Ersatz Felix Bick verlebte zunächst eine ruhige Phase, weil die Hausherren sich etwas zurücknahmen. Auch das Schlussdrittel schien so dahin zu plätschern, bis Michael Wolf bei einem Konter das halbe Dutzend vollmachte (56.). Als Kreutzer wegen Reklamierens schon wieder eine Bankstrafe kassierte, ließ Joslin gar noch das 7:1 folgen.