DEG droht der freie Fall
Mit 107 Gegentoren hat der Klub die schwächste Defensive der DEL. Das Erreichen der Vor-Play-offs ist das oberste Ziel.
Düsseldorf. Die sportliche Serie der Düsseldorfer EG geht weiter und leider ist sie negativ. Nach dem 2:6 bei den Eisbären Berlin ist der Puck in dieser Saison nun schon 107 Mal hinter den beiden Torhütern Jean-Sebastien Aubin und Bobby Goepfert eingeschlagen — so oft wie bei keinem anderen Klub in der Deutschen Eishockey Liga.
Auf einen Sieg nach regulärer Spielzeit warten Kreutzer und Co. jetzt bereits seit elf Spielen, in denen von 33 möglichen Zählern lediglich acht auf das magere Punktekonto gewandert sind. Die traurige Konsequenz: Die DEG (43 Punkte) befindet sich in der Tabelle im Sturzflug. Aktuell liegt sie als Neunter gerade vier Zähler vor Platz elf (Krefeld/39), der das Saisonende bereits nach der Vorrunde bedeutet.
„Die Mannschaft ist müde. Sie war langsam und hat viele Fehler gemacht. Ein Schwachpunkt lässt sich verkraften, aber ein Komplett-Ausfall ist nicht auffangbar. Daher habe ich den Spielern einen Tag frei gegeben“, sagte Jeff Tomlinson. Wieder einmal stellte sich der Trainer vor seine Spieler. Vielmehr gilt es jetzt zu hinterfragen, ob der Mannschaft Engagement, Leidenschaft und Willen fehlen.
Oder ob der neunte Platz nach 31 von 52 Spielen nur belegt, dass die DEG in dieser Saison nicht mehr als Mittelmaß verkörpert. Vieles spricht dafür. Es scheint ausschließlich darum zu gehen, Platz zehn und damit die Vor-Play-offs zu erreichen. In Berlin war die DEG chancenlos, obwohl den Eisbären gleich sieben Akteure fehlten, darunter absolute Top-Spieler wie Stefan Ustorf, Denis Pederson, Mads Christensen, Florian Busch und Richard Regehr. Dieses Quintett vermisst Trainer Don Jackson sogar schon länger und dennoch konnten die vergangenen sieben Spiele gewonnen werden.
Das zeichnet eine Spitzenmannschaft aus. Ebenso wie die individuellen Statistiken, die nach über der Hälfte der Vorrunde auch nicht mehr lügen. Für die DEG bedeuten sie, dass lediglich die Nationalspieler Patrick Reimer und der fleißige Evan Kaufmann in allen Bereichen ordentliche Zahlen vorweisen können.
Daniel Kreutzer und Connor James haben zwar Tore vorbereitet, der Killerinstinkt aber fehlt bei beiden bislang fast völlig. Weitere solche Beispiele lassen sich finden und führen nur zu einem Fazit: Nach derzeitigem Stand scheint für die DEG bereits das Erreichen des Viertelfinales ein Erfolg zu sein. Aber erst einmal muss sich das Team für die Play-offs qualifizieren.