Düsseldorfer EG DEG: Eine Abschlussfeier ohne Feierlaune

Die DEG verabschiedet sich im Stahlwerk von ihren Fans — nur wenige hundert kommen. Für den Höhepunkt sorgt ein kleiner Junge.

Foto: Birgit Häfner

Es gibt Fans, die verzeihen ihren Liebsten einfach alles. Da kann die Saison noch so enttäuschend verlaufen sein, am Ende sind sie immer noch die, die das richtige Trikot für den richtigen Verein aus der richtigen Stadt tragen. Auch die Düsseldorfer EG kennt unerschütterliche Fans, für die die örtlichen Eishockey-Profis weiterhin Helden sind. Obwohl die jüngst zum zweiten Mal in Folge die Play-offs verpassten und die Zuneigung des Publikums auf eine harte Probe stellten.

Trotzdem standen die ganz Treuen bei der Saisonabschlussfeier am Samstag im Stahlwerk wieder geduldig für Autogramme und Selfies an. Der kleine Leon überreichte jedem Spieler gar einen selbst geschriebenen Brief. Das rührte die DEG-Profis so sehr, dass sie den Sechsjährigen für das große Abschlussfoto auf die Bühne baten. Das blieb — neben der emotionalen Rede des scheidenden Abwehrchefes Tim Conboy — einer der wenigen Höhepunkte der Veranstaltung, die selten so schlecht besucht war wie dieses Jahr.

Daran konnten auch die Autogrammjäger nichts ändern — nur wenige hundert Fans waren gekommen, um die Eishockey-Profis in die Sommerpause oder gar für immer zu verabschieden. Nicht wenige werden den Verein ja verlassen müssen.

Doch nicht mal das verleitete das Publikum dazu, länger als nötig zu bleiben. Als das Bühnenprogramm am frühen Abend vorbei war, verzogen sich die meisten Fans auch gleich wieder. Die unnahbare Art des mittlerweile entlassenen Trainers Mike Pellegrims und die schwankenden Leistungen haben ihre Spuren hinterlassen. Vor allem die der letzten Wochen, in denen kaum ein Aufbäumen zu sehen war.

Für all das entschuldigten sich Spieler und Verantwortliche am Samstag noch mal. Großartige Neuigkeiten erfuhren die Anwesenden indes nicht. Noch immer ist unklar, was mit dem Großteil derer, deren Verträge auslaufen, passiert. Offiziell verabschiedet wurden neben Tim Conboy lediglich die Verteidiger Stephan Daschner und Brandon Burlon sowie Stürmer Alexej Dmitriev. Auch ob Tobias Abstreiter vom Interims- zum dauerhaften Trainer wird, wurde nicht verkündet.

Daran änderte auch der Auftritt von Niki Mondt nichts. Allerdings kündigte der Sportliche Leiter der DEG an, dass sich die Verantwortlichen in den nächsten Wochen bei einem Fantalk den Fragen des Volkes stellen wollen. Da dürfte es dann weder Autogrammwünsche noch Briefe geben, dann geht es ans Eingemachte.