Düsseldorfer EG DEG: Eine volle Halle verpflichtet
Das Team von Christof Kreutzer begrüßt am Wochenende gegen Mannheim und Krefeld mehr als 20 000 Zuschauer im Dome. Neben den Punkten geht es für den Club vor allem darum, für sich zu werben.
Düsseldorf. Natürlich hat Christof Kreutzer am Mittwoch die Sätze gesagt, die ein Trainer in einer solchen Situation eben sagt: „Es muss von uns ausgehen. Egal, ob viele Zuschauer oder wenig Zuschauer kommen. Egal, ob der Fußball stattfindet oder Donald Trump im Stadion ist. Wir wollen gewinnen. Und dieser Reiz, gewinnen zu wollen, den müssen wir immer drin haben. Eigentlich muss jeder kotzen, wenn wir verlieren.“
Damit hatte der Eishockey-Lehrer in Diensten der Düsseldorfer EG genau das gesagt, was er auch von seinen Spieler erwartet. Frei nach dem alten Sportler-Motto: Jedes Spiel ist wichtig, wir müssen immer alles geben. Das gilt erst recht für eine Mannschaft, die nach rund einem Viertel der Saison außerhalb der Play-off-Ränge steht und nicht wählerisch sein darf, gegen wen sie punktet. Aber es gibt natürlich trotzdem Spiele, die wichtiger sind als andere. Und zwei solche stehen am Wochenende an. Denn der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga meint es gut mit der DEG.
Nicht nur, dass der heimische Liga-Fußball pausiert und die Nationalmannschaft ein relativ unspektakuläres Spiel gegen San Marino vor der Brust hat, für die Düsseldorfer stehen gleich zwei schöne Heimspiele auf dem Programm. Am Freitag (19.30 Uhr) gegen den Titelanwärter Adler Mannheim, am Sonntag (19 Uhr) folgt das Derby gegen die Krefeld Pinguine. Mehr als 20 000 Tickets sind bereits verkauft. Das spült eine hübsche Summe Geld in die Kasse und bietet gleichzeitig die Chance, Werbung in eigener Sache zu betreiben.
Knapp 6600 Zuschauer kamen bislang im Schnitt zu den sieben Heimspielen in den Rather Dome. Das ist mit Blick auf die Jahreszeit nicht schlecht, zudem waren die beiden Zuschauermagneten aus Köln und Krefeld noch nicht da. Will die DEG aber die Marke aus der Vorsaison erreichen, als mehr als 8000 Fans pro Spiel kamen, braucht sie langsam mal ein volles Haus. Und dann am besten einen Sieg, damit die Gelegenheits-Zuschauer auch möglichst wiederkommen.
Nun stehen zwei solcher Spiele an. Und besonders beim morgigen gegen Mannheim dürfte das DEG-Management nervös auf der Tribüne sitzen und auf einen Erfolg hoffen. Immerhin sind knapp 5000 Schüler unter den mindestens 12 000 Fans im Dome.
Das weiß auch Trainer Kreutzer und erinnert sich an die Situation vor dem Winter Game im Januar 2015 in der Arena, als 51 000 Zuschauer den 3:2-Sieg über die Kölner Haie sahen. Damals kämpfte sich die DEG, vorher zwei Mal in Folge abgeschlagener Tabellenletzter und von den meisten nur noch müde belächelt, wieder zurück in die Köpfe und Herzen der Düsseldorfer Sportfans. „Am Anfang war mir das gar nicht so bewusst“, sagte Kreutzer nun, „aber je näher das Spiel kam, je mehr alle auf uns eingeredet haben und als wir dann zum ersten Mal da trainiert haben, da dachte ich schon: Das Spiel darfst du nicht verlieren. Das war schon richtig viel Druck.“
Natürlich wäre es etwas vermessen, die Bedeutung der beiden jetzigen Spiele mit dem des Winter Games gleichzusetzen, „aber es hilft uns natürlich, wenn wir die Halle voll haben, es wäre schon sehr gut für uns, wenn wir die Spiele gewinnen“, sagt der Trainer. Doch nicht nur deswegen will er am Wochenende unbedingt punkten, vor allem am Sonntag: „Es ist ein Derby, die machen viel Spaß, die müssen gewonnen werden. Normal gibt es nur drei Punkte, aber im Derby gibt es sechs Punkte.“ Es gibt eben doch wichtigere Spiele als andere.