Der Neuling und der Routinier in der DEG-Defensive
Alexander Dersch (18) und Patrick Köppchen (38) sind zwei von 13 Neuen bei den Rot-Gelben. Der eine schnuppert das erste Mal DEL-Luft, der andere geht aufs 1000. Spiel zu.
Sie stammen aus zwei verschiedenen Eishockey-Generationen. In der kommenden Saison spielen sie gemeinsam in Rot und Gelb für die Düsseldorfer EG: Alexander Dersch und Patrick Köppchen. Der eine, Dersch, ist gerade 18 Jahre jung und gilt als eines der vielversprechendsten Nachwuchstalente im deutschen Eishockey. Der andere, Köppchen, feiert heute seinen 38. Geburtstag und ist im neuformierten Kader der DEG der älteste Profi. Gemeinsam haben sie ein klares Ziel mit ihrem neuen Team: die Play-offs.
„Keiner wechselt irgendwo hin und denkt sich: ,Ah, da hast du früh Urlaub’. Ich habe nicht mehr ganz so viele Chancen, um oben mitzuspielen. Ich bin hier her gekommen, weil ich Potenzial in der Mannschaft sehe“, sagt Köppchen und ergänzt: „Nach meiner Verpflichtung sind noch weitere gute Leute dazugekommen. Andere Teams haben vielleicht bessere Einzelspieler, aber wir haben gute Charaktere und mit Harold Kreis einen tollen Mann hinter der Bande, der uns die richtige Richtung weisen wird.“
Als der Verteidiger, der inzwischen 978 DEL-Einsätze in seiner Vita stehen hat, in der Saison 2000/01 bei den München Barons debütierte, war Dersch gerade einmal wenige Monate alt und wusste noch gar nicht, was ein Puck oder ein Schlittschuh sind. Nun hofft der Kapitän der U 18-Nationalmannschaft, der ebenfalls als Verteidiger spielt, sich von Köppchen und Co. einiges abschauen zu können. „Natürlich orientierst du dich an den Ältesten im Kader, wenn du neu bist. Sie kennen die Abläufe, haben die meiste Erfahrung. Ich möchte mit den anderen mithalten und mit ihnen auf Augenhöhe kommen“, erklärt Dersch, der innerhalb der Rangordnung der DEG-Defensive als Nummer neun in die Saisonvorbereitung gestartet ist und einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat.
„Er ist nach Johannes Huß und Nicklas Mannes der nächste hochtalentierte Verteidiger in unseren Reihen, den es in den nächsten Jahren konsequent zu fördern gilt“, erklärt Geschäftsführer Stefan Adam. Über seine neue sportliche Heimat wusste Dersch vor seinem Aufbruch in Landshut nicht viel. „Es ist das erste Mal, dass ich von zuhause weg bin. Aber Düsseldorf ist eine schöne Stadt. Ich habe mich in den ersten Wochen hier gut eingefunden und wurde sehr gut aufgenommen. Die älteren Spieler erklären mir viel.“
Ganz anders war die Ausgangssituation für Köppchen, den die Nürnberg Ice Tigers gerne weiterbeschäftigt hätten. Doch der zweimalige DEL-Champion (2009 mit Hannover und 2014 mit Ingolstadt) entschied sich für die DEG. „Hier sind viele meiner Freunde, wie beispielsweise Alexander Barta, Niki Mondt und Daniel Kreutzer. Auch Tino Boos wohnt hier. Wir standen über die Jahre immer in Kontakt. Als es mit einem möglichen Wechsel aber konkreter wurde, war ich erst ein bisschen überrascht. Doch ich habe nicht lange überlegen müssen. Über Nürnberg kann ich nichts Schlechtes sagen, das ist auch eine tolle Organisation. Aber am Ende hat das Herz entschieden. Und es ist so, wie ich es mir vorgestellt habe“, schwärmt Köppchen.
Während Dersch sich auf die „Riesenchance“ freut, vor allem dazu lernen möchte und in seiner ersten Saison „auf ein paar Spiele“ hofft, formuliert Köppchen das Ziel für das Team: „Am Ende möchten wir ins Viertelfinale. Mir ist total egal, wie wir da reinkommen. Das ist das große Ziel. Und jeder weiß: In den Play-offs ist vieles möglich. Wenn alle in die richtige Richtung rudern, dann können die Fans in der neuen Saison von der DEG in jedem Fall ein besseres Ergebnis erwarten als in den beiden Jahren zuvor.“ Dafür sind sie beide da, Dersch und Köppchen, die Verteidiger aus zwei Generationen.