DEG erhält das erste Reifezeugnis

Aubin ist auch in der DEL die Nummer eins. Die Abwehr steht.

Düsseldorf. Alle Jahre wieder in der Weihnachtszeit: Wenn sich das Jahr dem Ende entgegen neigt, nimmt die Deutsche Eishockey Liga Fahrt auf. Die Spreu trennt sich vom Weizen, die Topteams kristallisieren sich genauso wie die Kellerkinder heraus. Zu der ersten Kategorie gehört die Düsseldorfer EG. Mit einem Sieg am Dienstag bei den Frankfurt Lions kann sich der Vizemeister auf Rang zwei verbessern und zum ersten Verfolger für die Eisbären Berlin werden. Nach 26 Vorrundenspielen zieht die Westdeutsche Zeitung eine Zwischenbilanz.

Der Torhüter: Jean Sebastien Aubin ist in seiner ersten Saison gleich Top-Torhüter der DEL. In Düsseldorf als Ersatz für Jamie Storr verpflichtet, ist der 32-jährige Kanadier bereits einer der Publikumslieblinge. Seine Fanghand ist spektakulär, sein Stellungsspiel und seine Ruhe zwischen den Pfosten haben auch dafür gesorgt, dass der 219-fache NHL-Goalie mit einem Durchschnitt von 2,22 Gegentoren pro Spiel und einer Fangquote von 93 Prozent die Nummer eins der Liga ist. Jetzt ist die DEG gefordert, denn der Vertrag von Aubin läuft nach dieser Saison aus. "Es wird nicht einfach, ihn weiter zu halten”, sagt DEG-Manager Lance Nethery. "Wir wollen mit ihm verlängern. Aber nicht um jeden Preis.” Aubin selbst hat schon Bereitsschaft signalisiert. "Ich fühle mich in Düsseldorf wohl und würde gern bleiben”, sagt er.

Die Abwehr: Wenn der Torhüter die Nummer eins der Liga ist, dann ist es auch die Abwehr. 63Gegentore in 26 Spielen sprechen für die Defensive der DEG. Auch bei eigener Unterzahl ist die Abwehr mit einer Erfolgsquote von 92,5 Prozent Spitzenreiter der Liga, weit vor den Eisbären Berlin (85,33) und den Nürnberg Ice Tigers (84,83). In der ersten Saisonhälfte leisteten sich einige der DEG-Abwehrspieler aber gravierende Fehler. Die konnten nach und nach reduziert werden. Allerdings gibt es auch einen Negativaspekt. Nationalverteidiger Jason Holland hat in der Plus-Minus Wertung eine der schlechtesten Bilanzen der DEL (-11).

Der Angriff: In der Offensive hat die DEG im Saisonverlauf kräftig zugelegt, auch wenn der Sturm nach Toren gemessen in der DEL nur auf Rang elf liegt. Seit der 1:2-Niederlage gegen Frankfurt im Herbst verließ das Team von Trainer Harold Kreis in 24 Spielen das Eis 19 Mal als Gewinner, wobei Brandon Reid (zwölf Saisontore), Adam Courchaine, Shane Joseph, Craig MacDonald oder Mark Murphy immer stärker werden. Wichtig ist jetzt auch bei den Vertragsverhandlungen, dass Reid und MacDonald weiter an den Klub gebunden wird.

Für den bisherigen Saisonverlauf erhält die DEG jedenfalls das erste Reifezeugnis auf dem Weg zum neunten Eishockeytitel.