Düsseldorfer EG DEG fährt zum Team der Stunde
Augsburg holte zuletzt 15 Punkte aus sechs Spielen. Laut Trainer Kreutzer der ideale Gegner nach den Siegen gegen Köln und Hamburg.
Düsseldorf. Christof Kreutzer ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, wie es läuft. „Wie das bei den Fans auch so ist, spielt der Name (des Gegners, Anm. d. R.) eine Rolle“, sagt der 48-Jährige und macht keinen Hehl daraus, dass ein Profisportler trotz aller edlen Beteuerungen, jedes Spiel mit demselben Ehrgeiz anzugehen, eben doch Unterschiede macht. Gerade, wenn es zuletzt emotionale Höhepunkte gab. Davon hatte die DEG mit Kantersiegen in Köln (6:3) und gegen Hamburg (7:1) erst am vergangenen Wochenende zwei. Nach solchen Spielen denkt der ein oder andere ja gern mal: Die nächsten Siege kommen von ganz alleine.
Doch davon will Kreutzer nichts wissen. „Es ist ein schönes Wochenende gewesen. Schön, dass wir uns ein bisschen festigen konnten. Aber wir müssen realistisch bleiben, bis jetzt ist noch nichts gewonnen“, sagt der Eishockey-Lehrer und ist umso glücklicher, dass die von ihm trainierte Düsseldorfer EG nun gleich vor der nächsten richtigen Herausforderung steht. Denn die Augsburger Panther, die die DEG am Freitag ab 19.30 Uhr (WZ-Liveticker ab 19 Uhr) empfangen, sind nichts weniger als die Mannschaft der Stunde in der Deutschen Eishockey Liga. 15 Punkte haben die Schwaben aus den sechs Spielen seit der Deutschland-Cup-Pause eingefahren und sich dadurch bis auf Rang vier vorgearbeitet. Eine bemerkenswerte Entwicklung für ein Team, das in den vergangenen beiden Jahren nicht mal die Pre-Play-offs erreicht hatte.
„Augsburg überrascht bis jetzt immer noch. Es hat am Anfang keiner damit gerechnet, dass sie so konstant bleiben. Sie haben allen Gegnern einen harten Kampf geliefert oder sogar gewonnen, auch gegen uns“, sagt Kreutzer und spricht in höchsten Tönen vom Gegner. Vor allem dessen Überzahlspiel hat es dem DEG-Coach angetan. 27 Mal waren die Panther bislang im Powerplay erfolgreich und damit fast doppelt so oft wie die DEG (15). Zudem haben sie gleich drei Stürmer unter den besten 16 Scorern der DEL. Allen voran Jonathan Matsumoto, der mit zwölf Toren und 15 Vorlagen auf Rang zwei der Liga steht und allein in den jüngsten sechs Spielen elf (3/8) Punkte sammelte. Auch Benjamin Hanowski (10/11) und Andrew LeBlanc (6/15) sind vorne mit dabei. Entsprechend sei die Saison für die Panther gerade „ein Selbstläufer“, wie es DEG-Co-Trainer Tobias Abstreiter mit Blick auf die sechs Siege aus den jüngsten acht Spielen ausdrückt.
Diese Erfolgsserie hat eine wahre Euphorie in Augsburg ausgelöst. Seit Tagen sind sämtliche Tickets für das Spiel gegen die DEG vergriffen. „Ein ausverkauftes Haus, ein sehr schönes Stadion, da wird eine gute Akustik sein“, sagt Kreutzer, der aber trotzdem nicht in Ehrfurcht erstarren will: „Auch wir haben unser Selbstvertrauen gestärkt. Und das werden wir auch brauchen.“