Düsseldorfer EG DEG: Kommt ein kleines, dann ein großes Wunder?

Die DEG gastiert am Sonntag bei Meister München. Beim Blick auf die vorangegangen Duelle spricht nichts für die Düsseldorfer.

Foto: Häfner

Düsseldorf. Der Endspurt in der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga führt die Düsseldorfer EG am Sonntag noch einmal zum Meister. Bei Betrachtung der drei vorangegangenen Partien gegen aktuellen Tabellenführer EHC München könnte einem angst und bange um die Profis von Trainer Christof Kreutzer werden. Drei Niederlagen gab es in dieser Spielzeit gegen die Bayern. Und das Torverhältnis von 4:16 sagt eigentlich alles.

Vor allem das erste Auswärtsspiel dürften die Rot-Gelben in besonders schlechter Erinnerung haben. Am 9. Dezember lieferten die Düsseldorfer beim 1:7 eine ihrer schwächsten Saisonleistungen ab. „München ist ein Team, gegen das du defensiv brutal aufpassen musst. Lässt du dich gegen die auf einen offenen Schlagabtausch ein, dann bist du verloren“, sagt Kreutzer, der sein Team noch einmal ausdrücklich vor der Offensivkraft des Gegners gewarnt hat.

Im Süden der Republik hat Don Jackson seinen Teil dazu beigetragen, dass Geld tatsächlich Erfolg bringt. Während RB Leipzig in der Fußball-Bundesliga auf große Ablehnung trifft, hat sich der vom Trinkbrause-Milliardär Didi Mateschitz unterstütze Eishockey-Club bereits fast so etwas wie Akzeptanz verschafft. Das mag jedoch auch dem Umstand geschuldet sein, dass der Kufensport öffentlich nicht die überirdischen Präsenzzeiten des Fußballs besitzt.

Der Titelgewinn 2015/16 und die souveräne Tabellenführung sind aber nicht allein auf die Tatsache zurückzuführen, dass in München mehr Geld ausgegeben wird als anderswo in der DEL. Don Jackson, inzwischen 60 Jahre alter Eishockey-Lehrer aus Minneapolis, besitzt wie kaum ein anderer Übungsleiter in Deutschlands Topliga die Fähigkeit, eine Ansammlung von Spitzenspielern zu einer Spitzenmannschaft zu formen. So wie er es einst auch in Düsseldorf und noch erfolgreicher bei den Berliner Eisbären getan hat.

Und gegen jene Spitzenteams hat die Düsseldorfer EG in dieser Saison nicht viel zu bestellen gehabt. Gegen München, Nürnberg und Mannheim gab es in je drei Vergleichen ebenso viele Niederlagen. Einzig die Kölner Haie wurden zweimal besiegt. Und so sehen Christof Kreutzer und sein Assistent Tobias Abstreiter die Begegnung gegen Jacksons Starensemble als Gelegenheit, im scheinbar unmöglichen Kampf um Platz zehn und die damit verbundene Pre-Play-off-Teilnahme vielleicht doch irgendwie einen oder mehrere Bonuspunkte zu sammeln. Mit einem Sieg rechnet bei der DEG aber praktisch keiner.

Unabhängig vom Ausgang des Spiels an der Isar wird die Art und Weise des Auftritts jedoch wegweisend für die verbleibenden drei Wochen Hauptrunde sein. Eine Leistung wie im Dezember würde mit Sicherheit die letzten Hoffnungen auf das „kleine Eishockey-Wunder“, wie Kreutzer es unter der Woche nannte, zunichtemachen.