DEG siegt in Schwenningen- Kreutzer neuer Rekordschütze

Schwenningen. Daniel Kreutzer hat Geschichte geschrieben. Sieben Sekunden vor der Schlusssirene schob der Kapitän der Düsseldorfer EG gestern Abend den Puck ins leere Tor der Schwenninger Wild Wings und ist mit nun 249 Treffern alleiniger Rekordtorjäger der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

DEG siegt in Schwenningen- Kreutzer neuer Rekordschütze
Foto: dpa

Das Rekordtor bedeutete vor 5173 Zuschauern im Bauchenberg-Stadion den Treffer zum 3:1 (0:0/0:1/3:0)-Sieg der DEG, der allerdings sehr glücklich und wohl nur einem kuriosen Umstand zu verdanken war.

Fünf der vergangenen sieben Auswärtspartien hatte die DEG vor ihrem Gastspiel am Rande des Schwarzwaldes gewonnen und war damit in der DEL zur sechstbesten Mannschaft auf fremdem Eis geworden. Da sollten erst gar keine heimatlichen Gefühle mehr aufkommen und so reiste der Düsseldorfer Tross nach dem 3:2 in München gleich am Montag Morgen von der bayrischen Landeshauptstadt ohne Umweg nach Schwenningen. Einzig Verteidiger Stephan Daschner begab sich auf den Weg zurück zur Brehmstraße. Der 26-Jährige hatte sich beim Erfolg unter dem Olympiaturm eine Adduktorenreizung zugezogen, die ihn zu rund zehn Tagen Pause zwingt.

Ein bitterer Ausfall. Denn in den vergangenen Wochen konnte sich der bei seinem Wechsel zur DEG im vergangenen Sommer eher unterschätzte Daschner nach dem Saison-Aus für den am Kreuzband verletzten Tim Conboy zum neuen Abwehrchef empor arbeiten. Beim ersten Bully in Schwenningen standen allerdings Kurt Davis und Shawn Belle auf dem Eis und die mussten sich schon nach 30 Sekunden bei ihrem Torhüter Tyler Beskorowany bedanken, der gegen Dan Hacker das frühe 0:1 verhinderte. Die DEG wirkte behäbig, unkonzentriert und fahrig. Sie fand überhaupt nicht ins Spiel, doch Schwenningen verstand dies nicht zu nutzen. Lediglich Aston Rome (16.) und Nick Palmieri (19.) besaßen gute Möglichkeiten, scheiterten aber an Beskorowany.

Im zweiten Drittel jedoch merkten die Wild Wings langsam, dass etwas gehen könnte. Binnen kürzester Zeit zwangen sie Ken-André Olimb sowie den bislang arg enttäuschenden Drew Schiestel zu Fouls und nutzten diese Fünf-gegen-Drei-Situation nach nur 21 Sekunden zur Führung. Einen harten Schuss von Sascha Goc konnte Beskorowany zwar parieren, musste sich dann aber dem Nachschuss des Ex-Düsseldorfers Rome geschlagen geben (27.).

In der Folge machte sich das Fehlen von Daschner immer mehr bemerkbar, die DEG geriet stark unter Druck. Ebner klärte gegen Rome (28.) und Beskorowany eigentlich gegen so fast jeden Wild Wing. Dank dem Torhüter, Glück und Schwenninger Unvermögen blieb die DEG im Spiel und hatte mit Martinsens Pfostentreffer (35.) und durch Rob Collins (40.) endlich ihre ersten eigenen guten Chancen.

Doch wer einen Lauf hat, dem hilft auch das Glück und so spielte im Schlussdrittel eine defekte Bandentür Schicksal für die DEG. Als das Spiel nach 45 Minuten längere Zeit unterbrochen werden musste, kamen die Gastgeber aus dem Rhythmus. Rome kassierte eine Strafe, Mondt brauchte nur neun Sekunden für das 1:1 (46.) und Dmitriev drehte in der 55. Minute das Spiel vollends. Frohe Weihnachten.