DEG verschläft erstes Drittel

Nach drei Siegen in Folge leistet sich das Kreis-Team in Wolfsburg einige folgenschwere Fehler.

Wolfsburg. Gut gelaunt war die kleine Gruppe von DEG-Fans am Sonntag Morgen mit der Bahn nach Wolfsburg aufgebrochen.

In der Hoffnung, dass ihr Team nach zuletzt drei Siegen in Folge die Aufholjagd auf Spitzenreiter Eisbären Berlin fortsetzen würde, machte den Anhängern weder die lange Fahrt in diversen Nahverkehrszügen noch das Umsteigen etwas aus.

Umso größer war dann natürlich die Enttäuschung, als die Düsseldorfer EG am Nachmittag das Spiel bei den Grizzly Adams Wolfsburg verdient mit 1:3 (0:2, 1:0, 0:1) verlor und damit am zehnten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen Rückschlag erlitt.

"Wer nur 40 Minuten lang Eishockey spielt, der kann kein Spiel gewinnen. Wir haben das erste Drittel total verschlafen", sagte DEG-Trainer Harold Kreis. Der 50-Jährige war sichtlich unzufrieden und schaute bei der Analyse seines Wolfsburger Kollegen Toni Krinner derart teilnahmslos aus dem Fenster des Presseraums, als wenn er sich ein Straftraining ausdenken würde.

Dabei hat seine Mannschaft schon weitaus schlechtere Leistungen abgeliefert, als am Sonntag vor den 2253 Zuschauern in der Eisarena im Allerpark. Und das einem gerade 19-jährigen Verteidiger wie Marco Nowak so ein großer Fehler unterläuft, wie der, dem in der siebten Minute das 0:1 durch John Laliberte folgte, liegt auch in der Natur der Sache.

"Sein Pass auf Courchaine war sehr optimistisch", sagte Kreis mit ironischem Unterton. "Ich muss aus solchen Fehlern lernen", sagte Nowak. Nun mag es zwar sein, dass der junge Dresdener die Niederlage einleitete. Auf den Weg gebracht war sie zu diesem Zeitpunkt aber schon längst, da die DEG nicht so konzentriert und kämpferisch zu Werke ging, wie in den Spielen zuvor. "Wir hatten alleine im ersten Drittel 10:19-Schüsse gegen uns", sagte Harold Kreis. Mit einem davon gelang in der 13. Minute erneut Laliberte das 2:0.

Zwar kam die DEG durch das erste Saisontor von Mark Murphy ausgerechnet in einer Drangphase der Wolfsburger auf 1:2 heran (38.), doch Patrick Reimer stellte völlig zu Recht fest: "Ein Ausgleich wäre heute wohl nicht verdient gewesen." Der 26-Jährige verlor damit auch das Familienduell gegen seinen zwei Jahre jüngeren Bruder Jochen im Tor der Wolfsburger, für die Kai Hospelt 92 Sekunden vor Schluss alles klar machte.

"Wir hatten heute den besseren Start, und das hat uns für das Spiel natürlich enorm geholfen", sagte Jochen Reimer. Der 24-Jährige ist in Wolfsburg die Nummer eins zwischen den Pfosten, nachdem er in Düsseldorf keinen Vertrag mehr bekommen hatte.