DEG „Hinfahren, Punkte holen, zurück fahren“

Düsseldorf · DEG-Trainer Harold Kreis nimmt den schweren Saisonstart in Mannheim mit Humor. Vor dem Auftakt bewegt sich der Verein zwischen Vorfreude und Anspannung.

Harold Kreis sieht seine DEG vor dem Saisonstart bei den Adlern Mannheim gut gerüstet.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Am Ende der Medienrunde kam die Frage dann doch und Harold Kreis schien ein wenig überrascht. Schließlich hatte der Cheftrainer der Düsseldorfer EG seine vergangenen drei Arbeitsjahre beim EV Zug in der Schweiz verbracht. Dass er mit der DEG nun gleich den Start in die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga am heutigen Freitag ab 19.30 Uhr (WZ-Liveticker, siehe Kasten) bei den Adlern Mannheim und damit an der Geburtsstätte seiner Karriere bestreitet, spielt für Kreis bei der Fokussierung auf den neuen Job keine Rolle.

„Ich habe ja auch bereits während meiner ersten Zeit bei der DEG von 2008 bis 2010 in Mannheim gespielt. Eine Partie gegen die Adler ist immer spannend, weil sie einer der besten Vereine der Liga sind. Aber meine Zeit dort liegt jetzt doch schon etwas länger zurück. Sie berührt mich am Freitag wenig und was mich dort noch berührt, werde ich ausblenden“, sagte Kreis und ergänzte lachend: „Wir fahren da hin, holen die drei Punkte und fahren wieder nach Düsseldorf zurück.“

Natürlich belegt das Lachen, dass dieses Vorhaben nicht ganz so leicht umsetzbar sein wird. Und natürlich lässt es auch einen alten Fahrensmann wie Kreis nicht kalt, wenn er am Hallendach in Mannheim auf einem Banner unter der für ewige Zeiten gesperrten Nummer „3“ seinen Namen liest. Von 1978 bis 1997 bestritt Kreis 891 Spiele für die Adler und wurde mit ihnen 1980 sowie 1997 Deutscher Meister. Die Aussage belegt aber auch, wie groß die Vorfreude auf die Saison mit der DEG ist.

Die Angreifer Jerome Flaake und Christian Kretschmann fehlen

Für das Spiel in Mannheim stehen Kreis bis auf den wegen seines Mittelfußbruches noch länger fehlenden Angreifer Jerome Flaake sowie Stürmerkollege Christian Kretschmann alle Akteure zur Verfügung. Verteidiger Patrick Köppchen hat seine Schulterblessur auskuriert, weshalb Nicklas Mannes für den Kooperationspartner Bad Nauheim auflaufen wird. Das Trainer-Duo sieht sein Team für den Start trotz der durchwachsenen Testspiele gerüstet. „Wir sind uns sicher, dass die Spieler ihre Aufgaben kennen und sie wissen, was wir von ihnen wollen“, sagte Co-Trainer Tobias Abstreiter.

Sein Chef empfiehlt der Mannschaft trotz der Brisanz im Duell mit einem der großen Titelanwärter für die 25. DEL-Saison das einfache Spiel zu pflegen. „Die Jungs müssen von Wechsel zu Wechsel denken und sollen nicht verkrampfen. Gleiches gilt auch für die Partie gegen Iserlohn am Sonntag. Die Spieler dürfen sich nicht unter Druck setzen, nur weil es der Heim-Auftakt ist und sehr viele Zuschauer dabei sein werden. Es gilt dennoch zunächst einmal, in der Abwehr sicher zu agieren. Wenn die Defensive steht, dann lässt sich in der Offensive viel mehr kreieren“, erklärte Harold Kreis.

Für das Spiel gegen die Iserlohn Roosters morgen (14 Uhr, Rather Dome) sind bisher mehr als 6000 Karten verkauft worden. Das Interesse an der neuen DEG scheint da und die Vorfreude auf mehr Siege als Niederlagen groß zu sein. Da wäre nach dem schweren Spiel in Mannheim ein Sieg wichtig, um das zarte Pflänzchen der Aufbruchstimmung weiter gießen zu können.

„Eine gewisse Anspannung ist schon da, aber die Saison ist keine Veranstaltung dieses Wochenendes“, sagte der Sportliche Leiter Niki Mondt und Kreis fügte hinzu: „Druck ist ein Privileg. Es bedeutet, dass sich jemand um dich kümmert.“