Düsseldorfer EG DEG zaubert sich an die Spitze zurück

Das Kreutzer-Team feiert bei den Eisbären Berlin eine Gala. Am Sonntag schon folgt die Neuauflage.

Die DEG ist nach einem Sieg in Berlin wieder Tabellenführer.

Foto: Häfner

Berlin. Mit einer eindrucksvollen Demonstration hat sich die Düsseldorfer EG am Freitag Abend die Tabellenführung in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zurückgeholt. Das Team von Trainer Christof Kreutzer gewann am 39. Spieltag beim Spitzenreiter Eisbären Berlin vor 14 200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof sensationell hoch mit 7:2 (1:0/2:2/4:0). Binnen 128 Sekunden entzauberten Alexej Dmitriev, Drayson Bowman und Chris Minard mit ihren Treffern im Schlussdrittel die Mannen um Ex-Bundestrainer Uwe Krupp. "Berlin war heute wirklich eine Reise wert", sagte Kreutzer.

Es war ein herrlicher Wintertag in der Hauptstadt. Strahlender Sonnenschein und klirrende Kälte. Da hätte sich für das Spiel zwischen den Eisbären und der DEG fast schon das Freiluft-Eisstadion im Stadtteil Neukölln angeboten. Allerdings ist der Werner-Seelenbinder-Sportpark nicht nur ein wenig in die Jahre gekommen, sein Fassungsvermögen mit 600 Stehplätzen hätte auch nicht wirklich ausgereicht. Schließlich warteten in der hochmodernen Arena zwischen Ostbahnhof und Warschauer Straße 14 200 Menschen mit Spannung auf das Top-Spiel zwischen Spitzenreiter und Tabellen-Drittem.

Den besseren Start erwischte dabei die DEG. Ebner scheiterte in der dritten Minute an Berlins Torhüter Vehanen. Der Finne verlor dann zwar eine Minute später die Orientierung, doch Lewandowski war zu überrascht, um aus etwa sieben Metern das verwaiste Gehäuse zu treffen. Die DEG blieb weiter mutig und wurde in der achten Minute belohnt. In Überzahl passte Milley von hinter dem Tor auf Strodel und der bugsierte den Puck irgendwie an Vehanen vorbei. Die Schiedsrichter vermuteten, dass dies mit dem Schlittschuh geschehen sein könnte. Nach Videostudium aber entschieden sie auf ein korrekt erzieltes Tor.

In der Folge wurde die Begegnung hitziger. Die Schiedsrichter verhängten insgesamt 50 Strafminuten, was dem Spielfluss natürlich nicht gut tat. So konnte die DEG ihren Vorsprung recht ungefährdet in die erste Pause bringen. Aus der allerdings kehrten sie derart verschlafen zurück, dass Tallackson nach einem Pass von Constantin Braun schon nach 24 Sekunden das 1:1 erzielen konnte. Und es kam noch schlimmer. Nur vier Minuten später bediente Braun ein weiteres Male Barry Tallackson, der Mathias Niederberger im Tor der DEG mit einem Beinschuss schlecht aussehen ließ. Die DEG aber zeigte sich nur kurz geschockt. In der 31. Minute bewies Milley einmal mehr sein gutes Auge und ermöglichte so Olimb das 2:2. Dann folgte der große Auftritt von Daniel Kreutzer. Der Kapitän startete an der Mittellinie ein Solo, ließ die Berliner Verteidiger wie Slalomstangen stehen und wackelte schließlich 117 Sekunden vor der zweiten Pause auch noch Keeper Vehanen zum 3:2 aus.

Was folgte, verschlug den Heim-Fans den Atem. Die Eisbären boten Lücken an und die DEG nutzte diese rigoros aus. Erst schlenzte Dmitriev die Scheibe überragend ins lange Eck (46.), danach vollendete Bowman frei vor Vehanen (47.) und dann zeigte sich auch Minard als eiskalter Vollstrecker (48.). Bowman sorgte rund fünf Minuten vor Schluss in Überzahl schließlich für den 7:2-Endstand.

Schon am Sonntag (14.30 Uhr) kommt es im Rather Dome zum erneuten Aufeinandertreffen. Die Spannung an der Tabellen-Spitze könnte dabei nicht größer sein. Mit der DEG, den Iserlohn Rosters sowie den Eisbären Berlin liegen gleich drei Teams mit jeweils 72 Punkten nur durch die Tordifferenz getrennt vorne. Allerdings haben die Iserlohner ein Spiel weniger ausgetragen, dass sie am nächsten Dienstag bei den Kölner Haien nachholen werden.