Die Penalty-Killer vom Rhein

Die DEG hat sich vom schlechtesten zum besten Unterzahl-Team in der Deutschen Eishockey Liga gemausert.

Die Penalty-Killer vom Rhein
Foto: Schindler

Düsseldorf. Peter-John Lee nahm erst mal einen tiefen Zug an der Zigarette. „Naja, zum Unterzahlspiel gehört eben auch immer ein wenig Glück“, sagte der Manager der Eisbären Berlin in der ersten Drittelpause mit Blick auf die zahlreichen Überzahl-Chancen, die die DEG allesamt hatte liegenlassen. 18:10 lautete das Torschussverhältnis nach 20 Minuten zugunsten des Teams, das Lee in den 90er Jahren zu vier Meisterschaften geschossen hatte. Trotzdem stand es nur 1:1.

Und wäre das Überzahlspiel der Berliner nur etwas effizienter gewesen als das der DEG, sie hätten am Dienstagabend sicherlich nicht mit 2:5 in Düsseldorf verloren. Denn auch die Eisbären hatten gleich mehrere Momente mit einem oder gar zwei Spielern mehr auf dem Eis. Doch immer wieder bissen sie sich an der stark verteidigenden DEG sowie Torhüter Tyler Beskorowany die Zähne aus.

Für Düsseldorfs Trainer Christof Kreutzer Grund genug, nach dem fünften Sieg aus den vergangenen sieben Spielen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein Sonderlob an die Penalty-Killer zu verteilen. Wie stark die DEG mittlerweile in Unterzahl sei, gehe in der Öffentlichkeit leider etwas unter, sagte Kreutzer. Dabei finde sein Team „in den letzten Wochen immer den richtigen Weg“.

In der Tat ist das, was die DEG derzeit in numerischer Unterlegenheit bietet, von allererster Güte. Und ebenfalls in der Tat fällt das mit Blick auf die Gesamtstatistik kaum auf. Da stehen die Düsseldorfer noch immer auf dem drittletzten Rang, weil insgesamt nur 78,4 Prozent der Unterzahlspiele ohne Gegentor enden. „Die ersten Spiele haben uns die Statistik versaut. Jetzt haben wir den Rhythmus gefunden“, sagt Verteidiger Kurt Davis.

Genauer gesagt seit dem zehnten Spiel, dem 4:1 zu Hause gegen Schwenningen. In den neun Begegnungen zuvor blieb die DEG bei 45 Unterzahlsituationen nur 29 Mal ohne Gegentor (64,4 Prozent). Seitdem gab es in zwölf DEL-Spielen weitere 44 Male mit einem oder mehreren Spielern weniger — aber nur noch drei Gegentreffer. Das ergibt eine Quote von 93,2 Prozent, der beste Wert der ganzen Liga. So senkte die DEG auch zwangsläufig ihren Gegentorschnitt. Waren es in den ersten neun Partien 4,2, sind es seitdem nur noch 2,3. Und weil die eigene Torproduktion im selben Zeitraum weiter funktioniert (3,3 pro Spiel), steht die DEG mittlerweile auf Rang sieben.