Düsseldorfer EG Die Zukunft der DEG ist vorerst gesichert
Düsseldorfs Eishockey-Fans können durchatmen. Stadt und Gesellschafter haben sich auf neues Finanzierungs-Konzept geeinigt.
Düsseldorf. Die Fans der Düsseldorfer EG haben es nicht leicht. Seit 20 Jahren wartet der ehemalige Branchenprimus des deutschen Eishockeys auf die nächste Meisterschaft. Nach den goldenen Zeiten in den 90er Jahren ging es oft drunter und drüber an der Brehmstraße: Insolvenz, Abstieg, Umbenennung, Fast-Pleite. Auch dieser Tage sah es wieder düster aus, nachdem bekannt geworden war, dass trotz des sportlichen Aufschwungs der vergangenen zwei Jahre mehrere Millionen Euro fehlen. Zudem tobte an der Spitze des Vereins ein Machtkampf, der am Freitag mit dem Rückzug des umstrittenen Gesellschafters Mikhail Ponomarev endete.
Nun ist klar: Die Zukunft der DEG ist vorerst gesichert. Nach Informationen dieser Zeitung spielt der Club auch in der nächsten Saison in der Deutschen Eishockey Liga. Die übrigen Gesellschafter sowie die Stadt Düsseldorf, der die Bauten an der Brehmstraße sowie die Spielstätte „Dome“ im Norden der Stadt gehören, haben in den vergangenen Tagen ein Konzept erarbeitet, wie Profi-Eishockey in der Landeshauptstadt zu finanzieren ist. Von einer Einigkeit zwischen Gesellschaftern, Stadt und Stammverein „wie noch nie“ ist die Rede. Am Mittwochnachmittag werden die Ergebnisse bei einer Pressekonferenz vorgestellt.
Fest steht bereits, dass an der Mannschaft nicht gespart wird. Aus dem Umfeld des Clubs hieß es zuletzt immer wieder, dass der sportliche Erfolg des Teams von Trainer Christof Kreutzer das Fundament für die Zukunft sein soll. Mit einer Not-Mannschaft, die zwar weniger kostet, aber am Tabellenende steht, sei niemandem geholfen.
Trotzdem wird der Gesamtetat für die neue Saison schmaler ausfallen. Aufgefangen soll das Loch über eine Neustrukturierung der Geschäftsstelle, vor allem im Bereich der Sponsoren-Akquise. Dort wurden in der jüngeren Vergangenheit die größten Fehler gemacht. Aus einem internen Dokument geht hervor, dass die DEG für die nächste Saison lediglich Zusagen über 700 000 Euro von Sponsoren hat.
Verantwortlich dafür ist Geschäftsführer Paul Specht, dessen Vertrag nach Informationen dieser Zeitung nicht verlängert wird. Zwar gilt der auch noch für die kommende Saison, ob Specht die aber noch komplett an der Brehmstraße erlebt, ist fraglich. Im Hintergrund wird bereits ein Nachfolger gesucht.
Wann der kommt, ist noch unklar. Und dass der neue starke Mann dann in Windeseile zahlreich neue Sponsoren gewinnt, ist vorerst auch nicht zu erwarten. Obwohl es in den vergangenen Tagen aussichtsreiche Gespräche mit potenziellen Unterstützern gegeben habe, werden die finanzierenden Gesellschafter auch weiterhin einen Großteil des Etats stemmen müssen. Zu denen gehört neben dem Remscheider Unternehmer Daniel Völkel und dem Düsseldorfer Peter Hoberg nun auch dessen Bruder Stefan Hoberg, der die Anteile (30,8 Prozent) von Ponomarev übernommen hat.
Geht es nach der Stadt, die die drei Millionen Euro Mietschulden des Clubs nach Ponomarevs Abgang wohl weiter stunden wird, soll es dabei aber nicht bleiben. In den kommenden Monate sollen weitere kleinere Gesellschafter und Sponsoren gefunden werden, um die Finanzierung auf breitere Füße zu stellen. Abhängigkeiten von einem Unternehmen oder einer Person soll es nicht mehr geben.
Die Zukunft des traditionsreichen Clubs ist damit erst mal gesichert, jetzt geht es aber noch darum, die Lizenz von der Deutschen Eishockey Liga zu bekommen. Nächsten Dienstag, 24. Mai, müssen die Unterlagen dafür eingereicht werden.