Bundestrainer Sturm kritisiert DEL-Niveau Düsseldorf gewinnt das nächste Derby
Nach dem 4:0 in Krefeld siegt die DEG auch in Köln. Der Bundestrainer ist dennoch wenig begeistert vom Niveau.
Köln. Wenn das größte Derby des hiesigen Eishockeys zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG ansteht, dann darf die Prominenz aus Nah und Fern nicht fehlen. Für die Kölsche Seele spielten kurz vor dem ersten Bully Brings auf, für alle, die knapp sechs Monate vor der Heim-WM wissen wollten, wie es um die Nationalmannschaft steht, kam Marco Sturm vorbei. Für gehobenes Niveau sorgten aber weder die gefühlige Heimatkapelle noch die kritischen Augen des Bundestrainers. Zwar sahen die 18.365 Zuschauer in der ausverkauften Kölnarena ein jederzeit spannendes und umkämpftes Derby, spielerisch ließ es aber einiges zu wünschen übrig.
Den Düsseldorfern wird es egal gewesen sein, denn sie gewannen mit 2:1 nach Penaltyschießen und feierten den zweiten Derbysieg des Wochenendes. Bereits am Freitag hatte das Team von Christof Kreutzer 4:0 in Krefeld gewonnen. Nun legte die DEG nach. Dank einer kompakten Defensivleistung, etwas Glück und einem bärenstarken Mathias Niederberger.
Der junge Torhüter hat auch bereits für die Nationalmannschaft gespielt. So war es keine Überraschung, dass der Bundestrainer ihn mit einem Sonderlob adelte. Ansonsten war Sturm wenig angetan. Vom gestrigen Spiel, und nach der Hälfte der Saison auch insgesamt von der Deutschen Eishockey Liga: „Bisher bin ich mit dem Niveau noch nicht zufrieden“, sagte der Bundestrainer ungewohnt offen und nahm vor allem die deutschen Spieler in die Pflicht. Denn auch von denen sei noch nicht so viel gekommen. Es bleibt also noch genügend Arbeit bis zum Auftaktspiel am 5. Mai gegen die USA.
Den beiden rheinischen Rivalen dürfte die Schelte von höchster Trainerstelle relativ egal sein. Sie sind derzeit genug mit sich selbst beschäftigt. Die Düsseldorfer, die trotz ihrer beiden Derbysiege außerhalb der Play-off-Plätze zu finden sind. Und auch die Kölner, deren Star-Enselble nach dem überragenden Start mit sieben Siegen aus den ersten acht Spielen gerade etwas durchhängt. Aus den vergangenen zehn Spielen gab es nur noch drei Siege.
Trainer Cory Clousten war dennoch nicht unzufrieden. Sein Team habe einen „guten Job“ gemacht, er könne „etwas Positives mitnehmen“, nur die Chancen hätten sie nicht genutzt. Denn bis auf Philip Gogulla (36.), der das frühe 0:1 durch Max Kammerer ausglich (6.), kam nicht viel. So konnte Brandon Yip den Extrapunkt im Penaltyschießen für die Gäste entführen.