Düsseldorfer Eishockey Ebner schießt die DEG ins Derby-Glück
Die Düsseldorfer siegen mit 2:0 in Köln und dürfen wieder von den Play-offs träumen.
Köln. Bernhard Ebner steht nicht unbedingt im Verdacht, nach dem Ende seiner Zeit als Eishockey-Profi ins Showbusiness zu wechseln. Da können die Spiele seiner Düsseldorfer EG noch so emotional verlaufen sein, der 26-Jährige beschränkt sich in seinen Aussagen meist auf das Wesentliche. Um nicht zu sagen: auf die üblichen Sportlerfloskeln. Selbst Dienstagabend war das nicht anders. Obwohl Ebner eins der spektakulärsten Spiele seiner Karriere erlebt hatte.
Nicht nur, dass die DEG das 215. Rheinische Derby bei den Kölner Haien mit 2:0 (0:0/1:0/1:0) gewonnen hatte und damit bis auf fünf Punkte an einen Play-off-Platz der Deutschen Eishockey Liga herangerückt war. Ebner selbst hatte beide Treffer erzielt. Jeweils per Handgelenkschuss in Überzahl.
In übertriebene Euphorie ließ den Bayern das dennoch nicht ausbrechen. Es sei im Powerplay eben sein Job, die Scheibe zum Tor zu bringen, sagte er hinterher trocken. Das wahre Lob gebühre seinen Kollegen, die Haie-Schlussmann Gustaf Wesslau die Sicht genommen hatten. Mehr Freude als die beiden Treffer bereitete Ebner aber der grundsätzliche Auftritt des Teams, den der Verteidiger ebenso knapp wie treffend mit „gut angefangen, nicht nachgelassen und gut aufgehört“ beschrieb.
In der Tat zeigte die DEG, beflügelt durch den späten 3:1-Sieg am Sonntag in Straubing, eine der konzentriertesten Leistungen der Saison. Die hochgelobten Haie kamen trotz ihrer optischen Überlegenheit kaum zu echten Chancen. Nur ganze 22 Schüsse ließ die DEG zu. Und wenn doch mal etwas durchkam, halfen das Torgestänge oder der bärenstarke Mathias Niederberger im DEG-Tor.
Ganz anders die DEG, die zwar meist hinten drin stand und auf Konter setzte, aber bereits im ersten Drittel die besseren Möglichkeiten hatte. Trotzdem dauerte es bis zur zweiten Überzahlgelegenheit in der 29. Minute, ehe sich das auf dem Videowürfel bemerkbar machte. Das war umso wichtiger, weil die Kölner langsam, aber sicher stärker geworden waren. Auch im letzten Drittel fiel das Tor der DEG in eine Drangphase der meist aber zu kompliziert spielenden Haie.
Wie ruhig sein Team auch unter Druck geblieben war, hatte Christof Kreutzer imponiert: „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute sehr konzentriert gespielt und die Räume sehr eng gemacht“, sagte der Trainer, der noch ein Sonderlob für den Mann des Tages übrig hatte: Er wisse ja, dass Bernhard Ebner auf Außenstehende immer sehr ruhig wirke, aber er sei einer der ehrgeizigsten Spieler überhaupt. „Diese Saison war wohl die bislang schwerste für ihn, weil er so lange verletzt war. Er musste erst die Spielkondition bekommen. Die hat er nun, in den letzten Spielen hat er sehr, sehr gut gespielt.“
Ebner selbst war ja nach dem bitteren 1:2 in Berlin vergangenen Monat dann doch mal aus der Rolle gefallen und hatte ungewohnt deutlich gesagt, dass es so nicht weitergehe. Das ganze Team sei den Fans etwas schuldig. Nun zahlt es langsam zurück. Und Bernhard Ebner hat den größten Anteil daran.