Düsseldorfer EG Die DEG ehrt die Meister von 1967

Das sind die Glücksbringer gegen Mannheim.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Im Endspurt um die Play-off-Plätze in der Deutschen Eishockey Liga spricht nicht mehr viel für die Düsseldorfer EG. Vielleicht ist es aber zumindest ein gutes Omen, dass der Gegner der Rot-Gelben morgen (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) wieder aus Mannheim kommt. So wie im entscheidenden Spiel der Saison 1966/67. Damals setzte sich die DEG mit 3:1 durch und feierte ihre erste von bislang acht Deutschen Meisterschaften. Morgen treffen sich die Helden von damals anlässlich des 50. Jahrestags wieder und werden vor dem Spielbeginn im Dome geehrt.

„Ich gebe zu bedenken, dass wir damals allesamt Amateure waren“, erinnert sich Klaus Breidenbach. „Für einen Sieg gab es damals 100 Mark, für ein Remis 50 und im Falle einer Niederlage 30 Mark.“ Eishockey wird zwar immer noch mit Schläger und Puck gespielt, aber die finanziellen Rahmenbedingungen der schnellsten Mannschaftssportart der Welt haben sich längst verändert. Ein durchschnittlicher DEL-Profi verdient in neun Monaten Vertragslaufzeit von August bis Mai zwischen 80 000 und 120 000 Euro. In München, Berlin oder Köln sicherlich auch mehr, anderswo auch etwas weniger.

Doch auch zu Breidenbachs aktiver Zeit konnte Geld bereits einiges bewegen. So lockte der DEG-Vorstand um Hans Ramroth Mitte der Sechziger die Nationalspieler Sepp Reif und Otto Schneitberger mit der Aussicht auf bessere Jobs abseits des Eises von Bad Tölz an den Rhein. Jakob Haibel, Vorsitzender des EC Bad Tölz, verweigerte den beiden Stars aus dem Süden die Freigabe. Erst 18 Monate später durften die so lange gesperrten Reif und Schneitberger in Pflichtspielen für die DEG auflaufen. „Sepp und Otto haben vielleicht ein bisschen mehr bekommen als 100 Mark für einen Sieg“, sagt Breidenbach mit einem Augenzwinkern.

Der Rest ist Geschichte. Mit den beiden Nationalspielern sowie fünf Akteuren von Eintracht Dortmund, die zuvor Konkurs angemeldet hatten, gelingt es Trainer Hans Rampf die Vormachtstellung der bayrischen Clubs zu durchbrechen und im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die Bundesliga 1967 den ersten Titel einzufahren. „Die Gefahr kommt aus dem Westen“, titelten die Zeitungen im Süden damals..

Im Jahr 2017 sieht die sportliche Realität in Düsseldorf anders aus. Die DEG ist von einem weiteren Titel extrem weit entfernt und hat nur noch theoretische Chancen auf einen Pre-Play-off-Platz. „Am liebsten würden wir wieder einen Sieg gegen Mannheim erleben“, sagt Ingo Lingemann, der selbst Teil dieses besonderen Teams vor 50 Jahren gewesen ist. „Alle 16 noch lebenden Spieler von damals haben gerne für diesen Abend zugesagt. Wir freuen uns alle darauf.“ Und vielleicht sind die Meister von 1967 Glücksbringer.